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DOI: 10.1055/s-0039-1678089
Kontrollierte offene Pilotstudie zur Heilwaldtherapie bei Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) während einer stationären pneumologischen Rehabilitation (PR)
Publication History
Publication Date:
19 February 2019 (online)
Einführung Heilwälder sind Waldgebiete, die zur therapeutischen Nutzung für spezielle Indikationen gestaltet sind. Der gesundheitsfördernde Einfluss einer Behandlung von Patienten mit chronisch-aktiven Erkrankungen durch geschulte Therapeuten im Heilwald ist bislang wenig unter-sucht. In einer offenen Pilotstudie wurde jetzt geprüft, ob sich eine günstige Wirkung auf eine COPD mit einem höheren Schweregrad (Tertiärprävention) in Europas erstem Kur- und Heilwald im Ostseebad Heringsdorf mit einer Bewegungs-/Entspannungstherapie nachweisen lässt.
Patienten und Methodik Bei Patienten mit COPD (Alter 40 – 80 Jahre) wurde eine stationäre Standardrehabilitation (21 Tage) durchgeführt. Zusätzlich (add-on) erhielt die Gruppe „Heilwald“ (GHW) (n = 22) 5 Therapien (je 60 min) im Heilwald, die Gruppe „Ersatztherapie“(GET) 5 Indoor-Aktivitäten. Studienabbrecher wurden ersetzt. Messparameter: Bodyplethysmografie (Hauptzielparameter: FEV1), 6-Minuten-Gehtest (6MGT), Dyspnoeskala (mMRC), BMI, Bode-Index und Peakflow. Auswertung: 1. Kureffekt: Vergleich der Messwerte der jeweiligen Gruppe bei Klinikaufnahme und Entlassung; 2. Add-on-Effekt : Vergleich der Messwerte der beiden unabhängigen Gruppen mit Methoden der vergleichenden Statistik.
Ergebnisse Die beiden Patientengruppen (COPD-Schweregrad überwiegend „B“ (GHW 45% vs. GET 48%) unterschieden sich hinsichtlich ihrer Eingangsmesswerte nicht. Die FEV1 verbesserte sich sowohl innerhalb der Gruppe „Heilwald“ (p < 0,034) als auch im Gruppenvergleich bei der Heilwaldgruppe (p < 0,008) signifikant. Die Gehstrecke im 6MGT nahm nur in der Gruppe „Heilwald“ signifikant zu (p < 0,008). Bei anderen untersuchten Parametern fanden sich ebenfalls Trends für eine günstigere Wirkung der Heilwald- im Vergleich zur Ersatztherapie.
Zusammenfassung Bei COPD-Patienten konnten atemphysiotherapeutische Behandlungen im Heilwald – als Add-on-Therapie einer stationären PR – die FEV1 sowie weitere Funktionsparameter im Vergleich zur Ersatztherapie (Indoor) in einer Pilotstudie günstig beeinflussen. Der Therapieansatz sollte in einer randomisierten kontrollierten Studie weiter geprüft werden. BV-MV, EFRE GW-15-0009.