Pneumologie 2019; 73(S 01)
DOI: 10.1055/s-0039-1678109
Posterbegehung (P10) – Sektion Endoskopie
Neues aus der Bronchologie I
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kontraindikationen für die Implantation von Ventilen oder Coils in Patienten mit schwerem Emphysem

Authors

  • M Polke

    1   Zentrum für Interstitielle und Seltene Lungenerkrankungen, Pneumologie und Beatmungsmedizin, Thoraxklinik, Universität Heidelberg
  • M Rötting

    1   Zentrum für Interstitielle und Seltene Lungenerkrankungen, Pneumologie und Beatmungsmedizin, Thoraxklinik, Universität Heidelberg
  • N Sarmand

    1   Zentrum für Interstitielle und Seltene Lungenerkrankungen, Pneumologie und Beatmungsmedizin, Thoraxklinik, Universität Heidelberg
  • J Krisam

    2   Institut für Medizinische Biometrie und Informatik, Universität Heidelberg
  • R Eberhardt

    1   Zentrum für Interstitielle und Seltene Lungenerkrankungen, Pneumologie und Beatmungsmedizin, Thoraxklinik, Universität Heidelberg
  • FJF Herth

    1   Zentrum für Interstitielle und Seltene Lungenerkrankungen, Pneumologie und Beatmungsmedizin, Thoraxklinik, Universität Heidelberg
  • D Gompelmann

    1   Zentrum für Interstitielle und Seltene Lungenerkrankungen, Pneumologie und Beatmungsmedizin, Thoraxklinik, Universität Heidelberg
Further Information

Publication History

Publication Date:
19 February 2019 (online)

 
 

    Hintergrund Endoskopische und chirurgische Interventionen können zur Verbesserung der Lungenfunktion und Lebensqualität für ausgewählte Patienten mit Lungenemphysem beitragen. Das Wissen um Prädiktoren für eine erfolgreiche Therapie kann das Auftreten eines therapeutischen Misserfolgs senken.

    Methode Es erfolgte eine retrospektive Analyse von 231 konsekutiven Patienten mit Lungenemphysem aus dem Jahr 2016, die für eine interventionelle Therapie in Betracht gezogen wurden. Kontraindikationen für die Implantation von Ventilen und Coils wurden bei allen Patienten, die keine Lungenvolumenreduktion erhielten, analysiert.

    Ergebnisse 50% der Patienten erhielten eine interventionelle Therapie zur Lungenvolumenreduktion (LVR) (82% Ventile, 6% Coils, 4.3% polymerische Lungenvolumenreduktion (PLVR) oder thermische Lungenvolumenreduktion (BTVA), 4.3% gezielte Lungendenervierung (TLD) und 3.4% chirurgische Lungenvolumenreduktion (LVRS)). 50% (115/231) erhielten keine Form der LVR. Kontraindikationen für die Implantation von Ventilen bzw. Coils waren folgende: Inkomplette Fissur bei 37% bzw. 0%, fehlender Ziellappen bei 31% bzw. 30%, persönliche Entscheidung bei 18% bzw. 28%, Lungenfunktionsergebnisse bei 8% bzw. 15%, ventilatorisches Versagen bei 4% bzw. 4%, noch nicht ausgeschöpfte konservative Therapie und/oder fortgesetzter Nikotinabusus bei 4% bzw. 3%, zu guter Allgemeinzustand/Belastbarkeit bei < 1% bzw. 3%, kardiovaskuläre Komorbiditäten bei 0% bzw. 3% oder Patientenalter bei 0% bzw. < 1%. Beide Verfahren wurden wegen einer oder mehreren der folgenden Gründe nicht durchgeführt: Solitäre(r) pulmonale(r) Knoten/Konsolidierungen bei 27%, Bronchopathie bei 7%, Neoplasie bei 2%, zerstörte Lunge bei 2%, vorangegangene LVRS bei < 1%.

    Schlussfolgerung Eine genaue Selektion von Patienten ist entscheidend für die Identifikation geeigneter Patienten bei interventionellen Therapien. Viele Ausschlusskriterien müssen bedacht werden, um therapeutische Misserfolge zu verhindern.