Einleitung:
Der Glukosestoffwechsel spielt eine zentrale Rolle bei der Positronen-Emissions-Tomografie
(PET) mit 18F-2-Fluorodesoxyglucose (FDG) am Herzen. Die postprandiale Glukoseaufnahme des Myokards
ist hoch, wodurch während der Untersuchung viel FDG ins Myokard aufgenommen wird und
es eher zu unklaren Befunden kommt. Es gibt Hinweise darauf, dass eine vorgängige
fettreiche, proteinreiche, kohlenhydratarme Diät die Aussagekraft des kardialen FDG-PET
positiv beeinflusst [1,2,3]. Ziel war die Entwicklung einer standardisierte Kostform
für die FDG-PET-Untersuchung am Herzen. Zudem sollten Patienten, welche die Untersuchung
ambulant durchführten, ein geeignetes Hilfsmittel für diese Vorbereitungsdiät erhalten.
Methodik:
In der Literatur wurde nach Vorgaben für die Vorbereitungsdiät gesucht. Da die Angaben
zur Kohlenhydratmenge in den Studien Interpretationsspielraum liessen, legten wir
diese streng aus, damit zum Untersuchungszeitpunkt eine möglichst ketogene Stoffwechsellage
vorlag. Unter Berücksichtigung der betrieblichen Möglichkeiten wurde ein dreitägiger
Menüplan erstellt und mithilfe der Nährwert-Berechnungssoftware Prodi® berechnet.
Die Umsetzbarkeit wurde von einer Diätköchin geprüft.
Ergebnisse:
Für die Vorbereitungsdiät wurden folgende Kriterien festgelegt: Beginn 72 Stunden
vor dem Untersuchungstermin, mindestens 6 Stunden vor der Untersuchung nüchtern. Pro
Tag enthält die Vorbereitungsdiät durchschnittlich 2400 kcal, 190 g Fett, 130 g Protein
und 27 g Kohlenhydrate. Die „Diagnostische Kostform FDG“ ist mit Fleisch oder vegetarisch
im Menüwahlsystem bestellbar. Der behandelnde Arzt verordnet diese, informiert den
Patienten über mögliche Nebenwirkungen und veranlasst erforderliche medikamentöse
Anpassungen, insbesondere Insulindosierung. Für ambulante Patienten wurde ein einfacher
Austauschplan mit einzelnen Rezepten und Erklärungen erstellt. Seit Einführung der
Vorbereitungsdiät kam es zu einer deutlich besseren Bildqualität infolge der adäquaten
Suppression der FDG-Aufnahme ins Myokard.
Schlussfolgerung:
Trotz immer besserer Untersuchungsmöglichkeiten gibt es weiterhin einen Bedarf an
diagnostischen Kostformen. In diesem Falle sind Kenntnisse des Stoffwechsels, die
Umsetzung von Nährstoffvorgaben in ein praktikables Menü und das Erstellen von patientengerechtem
Informationsmaterial erforderlich. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit von
Nuklearmedizin und Ernährungsberatung können bestmögliche Untersuchungsergebnisse
erzielt werden.
Literatur:
[1] Skali H., et al.: 18F-FDG PET/CT for the assessment of myocardial sarcoidosis.
Curr Cardiol Rep 2013, 15(4):352 – 370.
[2] Lu Y., et al.: suppression of myocardial 18F-FDG uptake through prolonged high-fat,
high-protein, and very-low-carbohydrate diet before FDG-PET/CT for evaluation of patients
with suspected cardiac sarcoidosis. Clin Nucl Med 2017, 42(2):88 – 94.
[3] Dilsizian V., et al.: ASNC imaging guidelines/SNMMI procedure standard for positron
emission tomography (PET) nuclear cardiology procedures. J Nucl Cardiol 2016, 23(5):1187
– 1226.