Open Access
CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S226-S227
DOI: 10.1055/s-0039-1685741
Poster
Hals

Der unizentrische Morbus Castleman – Eine seltene Differentialdiagnose zervikaler Raumforderungen

V Thimsen
1   Uniklinikum Erlangen, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Erlangen
,
F Waldfahrer
1   Uniklinikum Erlangen, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Erlangen
,
H Iro
1   Uniklinikum Erlangen, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Erlangen
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung:

    Der unizentrische M. Castleman ist eine seltene Differentialdiagnose unklarer zervikaler Raumforderungen und kann mittels klinischer und bildmorphologischer Untersuchungen oft nicht von malignen Erkrankungen wie z.B. Lymphomen unterschieden werden.

    Methoden:

    Falldarstellung einer 30-jährigen Patientin mit unklarer zervikaler Lymphknotenschwellung sowie Schmerzen und Parästhesien im Bereich der rechten Schulter. Präoperativ wurden neben klinischen und sonographischen Untersuchungen ein Differentialblutbild, eine MRT sowie eine CT durchgeführt. Schließlich folgte eine Keilexzision des Lymphknotens mit histologischer sowie immunhistochemischer Untersuchung.

    Ergebnisse:

    Klinisch fand sich eine derbe Raumforderung der Regio II-V zervikal rechts. Die MRT zeigte eine glatt-berandete homogen Kontrastmittel aufnehmende Raumforderung (3,8 × 1,7 × 6,5 cm), welche sonographisch kräftig perfundiert erschien. Das Differentialblutbild war weitestgehend unauffällig. Histologisch zeigte sich ein M. Castleman vom hyalin-vaskulären Typ ohne Nachweis von HHV-8, Leichtkettenrestriktion oder IgG4. Die CT ergab ein unizentrisches Befallsmuster.

    Schlussfolgerungen:

    Dieser Fall zeigt, dass eine genaue Unterscheidung benigner und maligner zervikaler Lymphknotenerkrankungen oft nur anhand histopathologischer Diagnostik getroffen werden kann. Dennoch sind ausgiebige präoperative Untersuchungen mithilfe von CT, MRT und Sonografie wichtig, um eine multifokale Ausbreitung festzustellen, da dies prognostische und therapeutische Konsequenzen nach sich zieht. Auch beim M. Castleman ist das Muster der befallenen Lymphknoten relevant für die weitere Therapie. Die unizentrische Variante kann durch eine rein chirurgische Exzision der betroffenen Lymphknotenregion geheilt werden.


    Vivian Thimsen
    Uniklinikum Erlangen, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde,
    Waldstraße 1, 91054
    Erlangen

    Publication History

    Publication Date:
    23 April 2019 (online)

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