CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S242
DOI: 10.1055/s-0039-1685875
Poster
Onkologie

Multiple Schwannome des Nervus facialis – Ein Fallbericht

JP Kühn
1   Univ. HNO-Klinik, Homburg/S.
,
M Linxweiler
1   Univ. HNO-Klinik, Homburg/S.
,
A Bozzato
1   Univ. HNO-Klinik, Homburg/S.
,
M Wagner
2   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Pathologie, Homburg/S.
,
B Schick
1   Univ. HNO-Klinik, Homburg/S.
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung:

    Schwannome sind benigne Nervenscheidentumoren, die häufig im Kopf-Hals-Bereich auftreten und bei multiplem Auftreten mit einer Neurofibromatose Typ I und II assoziiert sein können. Schwannome des N. facialis sind dabei äußerst selten, mit bisher weniger als 50 Fallberichten weltweit. Prinzipiell kann jedes Segment des Nervens betroffen sein, am häufigsten der Bereich des Ganglion geniculatum.

    Fallbericht:

    Eine 73-jährige Patientin stellte sich in unserer Klinik mit einer seit etwa einem Monat bestehenden Mundastschwäche links vor. Initial sei eine Bildgebung mittels CT zum Ausschluss eines zerebralen Geschehens durchgeführt worden, welche eine Raumforderung der Glandula Parotis zeigte. Die im Anschluss durchgeführte Sonografie und MRT-Untersuchung zeigten multiple Raumforderungen entlang des Verlaufs des Ramus marginalis des N. facialis ohne Malignitätskriterien. Zur histologischen Verifizierung führten wir eine partielle Parotidektomie links mit Exstirpation eines intraparotidealen Knotens durch, histopathologisch ergab sich der Befund eines gutartigen Schwannoms. Die Größenprogredienz der weiteren Raumforderungen wird seither regelmäßig sonographisch beobachtet. Die Gesichtsnervenfunktion ist seit der Operation unverändert, eine Fibromatose wurde u.a. dermatologisch ausgeschlossen.

    Schlussfolgerung:

    Wir stellen den weltweit ersten Fallbericht multipler Schwannome des Ramus marginalis des N. facialis vor. Bei multiplen Raumforderungen der Glandula parotis und des Kieferwinkels muss an diese seltene Differentialdiagnose gedacht werden. Neben einer operativen Therapie in Abhängigkeit von der Lokalisation sind als weitere Therapiemöglichkeiten die Bestrahlung, eine off-lable Immuntherapie oder reine klinische Kontrollen mit dem Patienten zu diskutieren.


    #
    Jan Philipp Kühn
    Univ. HNO-Klinik,
    Kirrberger Straße, Gebäude 6, 66421
    Homburg/S.

    Publication History

    Publication Date:
    23 April 2019 (online)

    © 2019. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).

    Georg Thieme Verlag KG
    Stuttgart · New York