Einleitung:
Plattenepithel- und Adenokarzinome gehören zu den häufigsten histologischen Entitäten
sinunasaler Malignome. Die Karzinome wachsen meist aggressiv und infiltrieren schnell
naheliegende anatomische Strukturen der Schädelbasis und der Augenhöhle. Bei Diagnosestellung
ist ein radikales Therapievorgehen notwendig.
Methoden:
Wir führten eine retrospektive Auswertung aller Patienten mit Plattenepithel – oder
Adenokarzinomen des Sinunasaltraktes am Uniklinikum Münster von 2004 bis 2017 durch.
Ergebnisse:
In die Studie wurden 111 Patienten mit Karzinomen der Nasenhaupt- (38, 34,2%) und
Nasenebenhöhlen (73, 65,8%) eingeschlossen. 75 Patienten (67,6%) litten an einem PEC
und 36 Patienten (32,4%) an einem AK. Das Durchschnittsalter bei Erstdiagnose betrug
60,4 Jahre (29 – 88 Jahre). Das Kollektiv war mehrheitlich männlich (73,9%). 54 Karzinome
(48,6%) wurden als T1 oder T2 klassifiziert, 57 Patienten (51,4%) hatten ein T3 oder
T4 Stadium. 102 Patienten (91,9%) wurden einer primären operativen Therapie zugeführt,
wovon 60 (54%) zusätzlich eine adjuvante Therapie erhielten. Bei 8 Patienten (7,2%)
zeigten sich Lymphknotenmetastasen, 2 Patienten (1,8%) hatten bei Erstdiagnose bereits
Fernmetastasen und bei 25 Patienten (22,5%) trat ein Rezidiv auf. Die mittlere Nachbeobachtungszeit
lag bei 45,3 Monaten (1 – 170 Monate). Die 5-Jahres-Überlebensrate betrug 89,7%, das
progressionsfreie Überleben nach 5 Jahren lag bei 64,3%. Patienten mit einem R1/R2
Status (p = 0,004) und Patienten mit einem höheren T-Stadium (T3/T4) (p = 0,004) hatten
eine signifikant schlechtere Überlebensrate.
Schlussfolgerungen:
Das multimodale Therapiekonzept zeigt gute 5-Jahres-Überlebensraten bei PEC und AK
des Sinunasaltraktes. Insbesondere eine R0 Resektion ist entscheidend für den Therapieerfolg.