Postoperative Radiotherapie bei Patienten mit lokal umschriebenen Tumoren (pT1 – 2) und singulärer ipsilateraler Lymphknotenmetastasierung (pN1)

Hintergrund:

Für lokal umschriebene Tumoren (pT1 – 2) mit singulärer ipsilateraler Lymphknotenmetastasierung (pN1) besteht eine fakultative Indikation zur postoperativen Radiotherapie. Ziel dieser Studie war es, die onkologischen Ergebnisse der postoperativen Radiotherapie für Patienten mit einem pT1 – 2 pN1 Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle, des Oro- oder Hypopharynx zu evaluieren.

Methoden:

Es wurden 65 primär chirurgisch therapierte Patienten einer Universitäts-HNO-Klinik mit einer pT1 – 2 pN1 Erkrankung (7. Edition des UICC-Stagings) in die retrospektive Untersuchung eingeschlossen. Bei allen Tumoren erfolgte eine R0-Resektion, die Lymphknotenmetastase wies kein extranodales Wachstum auf.

Ergebnisse:

Von den 65 mittels transoraler Lasermikrochirurgie und Neck dissection therapierten Patienten (18 Mundhöhle, 30 Oro-, 17 Hypopharynx) erhielten 21 (32 %) eine postoperative Radiotherapie. Diese Gruppe adjuvant radiotherapierter Patienten zeigte verglichen mit den 44 (68 %) ausschließlich chirurgisch behandelten Patienten ein signifikant besseres 5-Jahres krankheitsspezifisches (94,4% vs. 73,2%; p = 0,029) und rezidivfreies Überleben (85,2% vs. 43,2%; p = 0,002) sowie eine höhere lokale Kontrollrate (90,2% vs. 64,9%; p = 0,042). Das Gesamtüberleben lag bei 71,4% vs. 62,6 % (p = 0,53). Die mittlere Nachsorgeperiode betrug 80,7 Monate.

Schlussfolgerung:

Patienten mit lokal umschriebenen Tumoren und singulärer ipsilateraler Lymphknotenmetastasierung profitieren von einer postoperativen Radiotherapie.

Dr. Bernhard G. Weiss

HNO-Klinik, Klinikum der Universität München, LMU München,

Marchioninistr. 15, 81377

München

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Publication Date:
23 April 2019 (online)