CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S107
DOI: 10.1055/s-0039-1686217
Abstracts
Otologie

Retromaxilläre Raumforderung als Ursache eines einseitigen Paukenergusses

S Lodes
1   HNO-Klinik der Universitätsklinik Tübingen, Tübingen
,
T Schade-Mann
2   Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Tübingen
,
C Van Schaik
2   Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Tübingen
,
R Beschorner
3   Universitätsklinikum Tübingen Institut für Pathologie, Tübingen
,
M Naumann
3   Universitätsklinikum Tübingen Institut für Pathologie, Tübingen
,
H Löwenheim
2   Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Tübingen
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung:

    Eine 88-jährige Patientin wurde 08/17 erstmalig eingewiesen bei zunehmendem Hörverlust links mit Paukenerguss links seit vier Wochen. Ohrmikroskopisch zeigte sich ein mattes und immobiles Trommelfell links, tonaudiometrische eine pantonale Schallleitung von 10 – 20 dB. Bei anamnestischer Besserung unter abschwellenden Maßnahmen erfolgte die Empfehlung zur intensivierten konservativen Therapie. 13 Monate später erfolgte eine erneute Vorstellung aufgrund progredienter Schwerhörigkeit links und erneutem protrahierten Paukenerguss links.

    Methoden:

    In der HNO-ärztlichen Untersuchung zeigte sich als pathologischer Befund ein linkseitiger Paukenerguss bei reizlosem und intakten Trommelfell. Endoskopisch imponierte der linke Tubeneingang im Vergleich zur Gegenseite geschwollen. Tonaudiometrisch bestand im Vergleich zur Voruntersuchung vor einem Jahr eine progrediente kombinierte, hochgradige Schwerhörigkeit links mit einer pantonalen Schallleitungskomponente von 20 – 30 dB.

    Ergebnisse:

    Eine daraufhin veranlasste MRT und CT des Kopfes erbrachte den Nachweis einer Raumforderung im Bereich der linken Fossa pterygopalatina, welche die mittlere Schädelgrube erreichte. In einer transmaxillär gewonnenen Biopsie konnte eine niedriggradige spindelzellige Proliferation mit zahlreichen Psammomkörpern nachgewiesen werden, am ehesten entsprechend einem Meningeom. Somit ergab sich die Diagnose eines meningotheliomatöses Meningeom, WHO-Grad I.

    Bei Symptomfreiheit unter Paukendrainage erfolgte der Beschluss zur Wait and scan -Strategie.

    Schlussfolgerung:

    Dieser Fall unterstreicht die Bedeutung einer bildgebenden Diagnostik zur Ursachenklärung bei Erwachsenen mit persistierendem einseitigem Paukenerguss ohne ein organisches Korrelat im Nasenrachen.


    #
    Dr. med. Sophia Lodes
    HNO-Klinik der Universitätsklinik Tübingen,
    Elfriede-Aulhorn-Straße 5, 72076
    Tübingen

    Publication History

    Publication Date:
    23 April 2019 (online)

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