Open Access
CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S378
DOI: 10.1055/s-0039-1686834
Poster
Speicheldrüsen/Schilddrüsen

Botulinumtoxintherapie bei synkinetischer Defektheilung nach peripherer Fazialisparese: Datenanalyse der letzten 20 Jahre

Authors

  • C Pick

    1   HNO Uniklinik Köln, Köln
  • S Alipour

    2   Praxis Zahngesundheit, Frechen
  • L Ludwig

    1   HNO Uniklinik Köln, Köln
  • JP Klußmann

    1   HNO Uniklinik Köln, Köln
  • S Jansen

    1   HNO Uniklinik Köln, Köln
  • E Fischer-Krall

    1   HNO Uniklinik Köln, Köln
  • M Grosheva

    1   HNO Uniklinik Köln, Köln
 
 

    Einleitung:

    Eine Behandlung mit Botulinumtoxin-A (BoNT-A) stellt bei vielen Patienten mit Defektheilung nach einer Fazialisparese die Therapie der Wahl dar. Durch wiederholte Injektionen werden Hypertonus, Syn- und Dyskinesien der reinnervierten Muskeln gemildert. Ziel der Studie war es, die Dosierungsentwicklung von BoNT-A im Langzeitverlauf zu untersuchen.

    Methoden:

    Daten von Patienten, die von 1998 – 2018 in der HNO-Uniklinik Köln bei Synkinesien behandelt wurden, wurden retrospektiv ausgewertet. Drei BoNT-A Präparate standen zur Verfügung. Die Behandlung wurde bei subjektiv progredienten Beschwerden, spätestens nach 3 Monaten, wiederholt. Wir analysierten die Änderung der Dosis und des Injektionsschemas, charakterisiert durch die Anzahl der behandelten Muskeln, über die gesamte Therapiedauer.

    Ergebnisse:

    Insgesamt wurden 840 Behandlungen bei 86 Patienten durchgeführt. 73 Patienten wurden wiederholt, im Mittel 11-mal injiziert (95% KI 9 – 14). Bei 66 Patienten (78%) handelte es sich um eine Erstbehandlung. Hierbei wurde der M. orbicularis oculi (OOC) am häufigsten (94%) injiziert, gefolgt von Mm. zygomaticus major (37,2%), mentalis (34,4%) und Platysma (34,4%). OOC wurde über die gesamte Dauer am häufigsten behandelt (88,4%). Die initiale Dosis betrug 24U (95% KI 22 – 27U) für OnaBoNT-A und IncoBoNT-A; 69U für ABoNT-A (95% KI 44 – 94U). Dosis aller Präparate erhöhte sich signifikant im Laufe der Therapie (alle p < 0,0001). Auch die Anzahl der injizierten Muskeln nahm signifikant zu (p < 0,0001).

    Schlussfolgerung:

    Die Langzeittherapie der Synkinesien mit BoNT-A zeigte eine Veränderung der Behandlungsdosis und des Injektionsschemas. Die konsekutive Erhöhung der Behandlungsdosis aller drei Präparate war auf die Erhöhung der Anzahl der behandelnden Muskeln zurückzuführen.


    Carina Pick
    HNO Uniklinik Köln,
    Gebäude 23, Kerpener Straße 62, 50937
    Köln

    Publication History

    Publication Date:
    23 April 2019 (online)

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