Fragestellung:
In den meisten Fällen führt die Schwangerschaftsanlage einer Partialmole zum spontanen
bzw. ärztlich induzierten Frühabort. Im vorliegenden Fall zeigt sich trotz Partialmole
eine regelrechte Plazentafunktion, ein zeitgerechtes fetales Wachstum sowie die Geburt
eines eutrophen Kindes.
Methodik:
Die erstmalige Vorstellung der 31-jähr. II-Gravida, I-Para erfolgte in der 13+6. SSW
bei positiver Familienanamnese bzgl. arterieller Hypertonie zum Ersttrimester- sowie
Präeklampsie-Screening in unserer Sprechstunde. Hier zeigte sich ein unauff. Befund
mit Vorderwandplazenta bei Insertio lateralis. In der Feindiagnostik in der 21+4.
SSW stellten sich bei unauff. fetaler Sonoanatomie und zeitgerechter Entwicklung nun
zystische Veränderungen in Teilen der Plazenta dar (5 × 6 x 7 cm). In den folgenden
Kontrollen zeigte der SGA-Fet zunächst ein Perzentil-paralleles Wachstum bei konstantem
molaren Plazentaanteil sowie ab der 30. SSW sogar eine zeitgerechte Entwicklung bei
nun anteilig überwiegendem unauff. Plazentaareal. Am Geburtstermin wurde ein Schätzgewicht
von knapp 3400 g bei dopplersonographischer Zentralisierungstendenz ermittelt. Die
Plazenta stellte sich ubiquitär verkalkt dar. Wir empfahlen bei V.a. Plazentastörung
die Geburtseinleitung und vereinbarten diese auf Wunsch der Patientin mit 40+6 SSW.
Es setzten jedoch spontan 2 Tage nach errechnetem Termin Wehen ein und führten zur
unkomplizierten Spontangeburt eines lebensfrischen eutrophen Mädchens (3510 g; NSA-pH
7,18; APGAR 9/9/10). Eihäute und Plazenta folgten spontan und makroskopisch unauffällig.
Ergebnisse:
Der histologische Befund bestätigte den sonographischen V.a. eine herdförmige Partialmole.
Das Neugeborene zeigte in der U2-Untersuchung bis auf Hakenfüße keine Auffälligkeiten
und wurde am 3. Lebenstag nach Hause entlassen.
Schlussfolgerung:
Bei der Plazentastörung einer Partialmole handelt es sich um eine nicht-invasive,
villöse Form der gestationsbedingten Throphoblasterkrankungen. Hier zeigte sich nach
engmaschiger sonographischer Verlaufskontrolle das seltene Outcome eines eutrophen
lebensfrischen Neugeborenen.