Zielsetzung:
In der digitalen Radiografie werden Post-Processing Algorithmen zur Verbesserung der
Bildqualität eingesetzt. Herabgesetzt wird diese durch Streustrahlung, die SimGrid™
(SG) mithilfe neuronaler Netze abschätzen und herausrechnen kann. Tube-and-Line-Enhancement
(TLE™) dient der Betonung von Kontrastunterschieden. Ziel dieser Studie war es, den
Nutzen dieser Post-Processing-Algorithmen in der Neonatologie und pädiatrischen Intensivmedizin
zu evaluieren.
Material und Methoden:
210 bettseitig angefertigte Röntgen-Thorax- und Abdomenaufnahmen (Samsung, GM 85)
der Neonatologie (n = 101, mean 30. Lebenstag) und pädiatrischen Intensivstation (n
= 109, mean 6J.) wurden mit und ohne Post-Processing (SG: 134, TLE: 76) analysiert.
Mittels einer drei-stufigen Likert-Skala wurden mehrere Parameter (Trachea, zentrale/periphere/retrokardiale
Gefäße, Skelett, Fremdmaterial, Rauscheindruck, Gesamtqualität, Beurteilbarkeit für
Fragestellung, Bauchorgane, Darmgas, Kontrastmittel) bewertet (SPSS 25.0).
Ergebnisse:
Mit TLE waren Fremdmaterial (OR = 136,11, p < 0,05) und Skelett (OR = 34,92, p < 0,05)
deutlich besser beurteilbar, während Rauscheindruck und Gesamtqualität schlechter
bewertet wurden.
Unter Einsatz von SG wurde schon bei Kindern ab 6 Monaten eine signifikante Bildverbesserung
gezeigt (OR = 4,95, p < 0,05); dies gilt besonders für die Beurteilung von Skelett
(OR = 4,18, p < 0,05), Trachea (OR = 4,12, p = 0,001), Fremdmaterial (OR = 3,19, p
= 0,001) und Darmgasverteilung (OR = 8,27, p = 0,01). Bei Früh- und Neugeborenen wurde
keine Verbesserung der Bildqualität erreicht (OR = 0,27, p = 0,007).
Schlussfolgerung:
TLE gestattet in der Neonatologie und pädiatrischen Intensivmedizin eine signifikant
bessere Beurteilung von Fremdmaterialien. SG bietet ein differenzierteres Spektrum
in der Bildverbesserung, allerdings erst bei Kindern jenseits der Neonatalperiode.