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DOI: 10.1055/s-0039-1695119
Staging-Laparoskopie bei Patienten mit Adenokarzinomen des distalen Ösophagus und Magen: Inzidenz und klinisch-pathologische Risikofaktoren für Peritonealkarzinose
Publication History
Publication Date:
13 August 2019 (online)
Einleitung:
Peritonealkarzinose (PC) ist bei Adenokarzinome des ösophagogastralen Übergangs und Magens bereits bei Erstdiagnose in circa 20% der Fälle ausgebildet. Aufgrund der hohen diagnostischen Genauigkeit für PC ist eine diagnostische Staging-Laparoskopie bei lokal fortgeschrittenen Magenkarzinome oder Adenokarzinome des ösophagogastralen Übergangs vor Beginn der Therapie in der S3-Leitlinien empfohlen. Im Gegensatz dazu gibt es derzeit keine Evidenz für die routinemäßige Durchführung der diagnostischen Laparoskopie beim distalen Adenokarzinom des Ösophagus (AEG Typ I nach Siewert).
Ziel:
Histo-pathologische und klinische Risikofaktoren für das Ausbilden einer PC bei Adenokarzinomen des ösophagogastralen Übergangs und Magens zu evaluieren.
Methodik:
Retrospektive Analyse aller Patienten mit distalem Ösophagus und Magenkarzinom zwischen 2014 und 2018 mit diagnostischer Laparoskopie im Rahmen des Stagings. Erfassung des Tumorstadiums inklusive histologischer Parameter und Patientencharakteristika sowie die Inzidenz der nachgewiesenen PC.
Ergebnisse:
Insgesamt erhielten 91 Patienten mit o.g. Tumorentitäten vor Therapie-Beginn in unserer Institution eine Staging-Laparoskopie. Davon hatten 22 Patienten (24%) eine makroskopisch und histologisch nachgewiesene PC. Neun Patienten hatten aus der Schnittbildgebung bisher keinen Verdacht auf PC, vier Patienten wurden intraoperativ fälschlicherweise makroskopisch als PC diagnostiziert, welches sich histologisch nicht bestätigte. Bezüglich der Risikofaktoren für eine PC zeigten sich lediglich weibliches Geschlecht, eine gastrale Lokalisation sowie ein hohes T und N Stadium als Risikofaktoren für eine PC. Keiner der histopathologischen Parameter (Typ nach Laurén, Her2-Status, Barrettmetaplasie) war prädiktiv für eine PC.
Schlussfolgerung:
Anhand der Risikofaktoren Geschlecht, hohes T und N sowie Antrum-Korpus Tumorlokalisation können Patienten identifiziert werden, bei denen aufgrund eines höheren Risiko einer PC, eine diagnostische Laparoskopie routinemäßig vor Therapiebeginn zugeführt erfolgen sollte. Die Suche nach weiteren molekularen Markern, die eine PC begünstigen, sollte fortgeführt werden, um Patienten mit höherer diagnostischer Sensitivität bezüglich des Risikos für eine PC stratifizieren zu können.