Z Gastroenterol 2019; 57(09): e193
DOI: 10.1055/s-0039-1695124
Ösophagus und Magen
Malignome im Ösophagus/Magen: Operationstechniken und Ergebnisse: Donnerstag, 03. Oktober 2019, 15:25 – 16:45, Studio Terrasse 2.1 B
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vergleich des postoperativen Outcomes und Langzeitüberlebens bei Patienten mit Adenokarzinom des Magens in Abhängigkeit vom Resektionsausmaß (subtotale vs. totale vs. transhiatal erweiterte Gastrektomie und palliative Gastroenterostomie)

O Kopeleva
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, Lübeck, Deutschland
,
M Funk
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, Lübeck, Deutschland
,
M Thomaschewski
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, Lübeck, Deutschland
,
T Keck
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, Lübeck, Deutschland
,
R Hummel
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, Lübeck, Deutschland
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Publication Date:
13 August 2019 (online)

 
 

    Große Mageneingriffe wie die totale oder transhiatal erweiterte Gastrektomie können mit erhöhter postoperativer Morbidität und langfristig verminderter Funktionalität der Magenpassage vergesellschaftet sein. Dennoch erfolgt die Indikationsstellung zur nur subtotalen Magenresektion besonders beim kurativen Therapieansatz restriktiv, da ein schlechteres onkologisches Outcome für diese Behandlungsstrategie diskutiert worden ist. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, das Outcome der in unserem viszeralonkologischen Zentrum primär operierten Patienten mit Magenkarzinom in Abhängigkeit vom erfolgten Resektionsausmaß zu vergleichen.

    In einer retrospektiven Analyse wurden 115 Patienten mit Adenokarzinom des Magens untersucht, die sich in den Jahren 2010 – 2016 einer primären Magenresektion (subtotal/total/transhiatal erweitert) oder einer Gastroenterostomie unterzogen hatten und in unserem Zentrum regulär nachgesorgt wurden. Die nach Resektionsausmaß und Therapieintention (kurativ n = 89 vs. palliativ n = 26) gebildeten Gruppen wurden hinsichtlich präoperativer Stagingparameter, (neo-)adjuvanter Begleittherapien, postoperativer Morbidität/Mortalität sowie Langzeitüberleben gegenübergestellt.

    Getrennt nach Therapieintention unterschieden sich die Patientengruppen nicht hinsichtlich Alter, Geschlecht, präoperativem UICC-Stadium oder der Notwendigkeit von (neo-)adjuvanten Begleittherapien. Lediglich die Lokalisation des Tumors korrelierte signifikant mit der Auswahl der Resektionsart. Das postoperative Outcome zeigte unabhängig von der Therapieintention keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich Morbidität und 30-Tage-Überlebensrate. Beim kurativ behandelten Patientenkollektiv konnte auch im Langzeitüberleben (3-JÜR) keine signifikante Überlegenheit einer Resektionsart gezeigt werden (subtotale Gastrektomie 60%, totale Gastrektomie 78%).

    In den vorliegenden Daten konnte kein statistischer Überlebensvorteil durch ein ausgedehnteres Resektionsausmaß beim Magenkarzinom ermittelt werden, sodass eine subtotale Gastrektomie hinsichtlich des onkologischen Outcomes einer totalen Gastrektomie als gleichwertig einsetzbar erscheint. Es ist zu diskutieren, ob durch ein längeres Follow-Up Unterschiede hinsichtlich Überlebensraten und Quality of Life detektiert werden können.