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DOI: 10.1055/s-0039-1695462
Toleranz einer FODMAP-reduzierten Diät beim Reizdarmsyndrom – Effektivität, Adhärenz und Gewichtsentwicklung
Authors
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
13. August 2019 (online)
Hintergrund:
Die FODMAP-reduzierte Kost (fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccharide und Polyole) gehört zur etablierten Therapiestrategie beim Reizdarmsyndrom (IBS). Die Nachteile dieser Diät sind allerdings gravierend und können zum Gewichtsverlust und zur mangelnden Patientenadhärenz führen.
Zahlen in Deutschland liegen allerdings hierüber nicht vor.
Patienten und Methoden:
In einer prospektiven Studie wurden 93 Patienten mit IBS nach Rom-III-Kriterien untersucht. 63 Patienten konnten für die Studie rekrutiert werden.
Es wurde eine standardisierte Untersuchung, Aufklärung und FODMAP-Ernährungsberatung mit schriftlichem Informationsmaterial durchgeführt. Die Beschwerden wurden anhand validierter Fragebögen und einer standardisierten Lickert-Skala vor und 8 Wochen nach Beginn der Ernährungstherapie erfasst. Die Stuhleigenschaften wurden anhand der Bristolstool-form-Skala dokumentiert.
Ergebnisse:
Die Patientenadhärenz war gering, da 30 Patienten (47%) die Therapie frühzeitig beendeten. Von den 33 verbliebenen Patienten entwickelten 36% (n = 12) einen signifikanten Gewichtsverlust unter FODMAP-Diät. Die Patienten gaben in 79% eine signifikante globale Besserung ihrer Beschwerden (Bauchschmerzen 85%, Blähungen 73%, Flatulenz 69%, Borbogymi 69%, Übelkeit 46%, Fatigue 69%) an. Ebenfalls war die Schwere der Symptome signifikant reduziert.
14 Patienten entwickelten eine Veränderung ihres Stuhlverhaltens mit einer Verbesserung der durchfälligen Stühle bei 11 Patienten und der Verstopfung in 3 Fällen.
Schlussfolgerung:
Die FODMAP-reduzierte Kost ist eine effektive Therapie bei IBS. Allerdings ist die Patientenadhärenz gering und die Therapie kann einen signifikanten Gewichtsverlust erzeugen.