Ultraschall Med 2019; 40(S 01): S14
DOI: 10.1055/s-0039-1695840
Vorträge
Wissenschaftliche Sitzung: MSK II
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ultraschall-gezielte vs. CT-gezielte Sakralwurzelinfiltrationen: Eine prospektive randomisierte Studie

M Portenkirchner
1   Universitätsklinik Innsbruck, Radiologie, Innsbruck, Austria
,
H Gruber
1   Universitätsklinik Innsbruck, Radiologie, Innsbruck, Austria
,
E Skalla
1   Universitätsklinik Innsbruck, Radiologie, Innsbruck, Austria
,
M Plaikner
1   Universitätsklinik Innsbruck, Radiologie, Innsbruck, Austria
,
E Brenner
2   Universitätsklinik Innsbruck, Anatomie, Innsbruck, Austria
,
R Bale
1   Universitätsklinik Innsbruck, Radiologie, Innsbruck, Austria
,
A Loizides
1   Universitätsklinik Innsbruck, Radiologie, Innsbruck, Austria
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
28. August 2019 (online)

 
 

    Fragestellung:

    Nervenwurzelinfiltrationen spielen eine wichtige Rolle in der Behandlung von Kreuzschmerzen und werden bis dato überwiegend CT- oder durchleuchtungsgezielt durchgeführt. Ziel dieser prospektiv, randomisierten Studie ist es die Durchführbarkeit, den Zeitaufwand, die Strahlenbelastung und die Wirksamkeit von Ultraschall-gezielten bzw. CT-gezielten Sakralwurzelinfiltrationen zu überprüfen und miteinander in Vergleich zu setzten.

    Material und Methoden:

    Insgesamt wurden 30 Patienten in die Studie eingeschlossen und randomisiert entweder der CT-Gruppe oder der US-Gruppe zugeteilt. Die Durchführung der US-gezielten Nervenwurzelinfiltrationen erfolgte an einem Standard-Ultraschallgerät mithilfe eines Breitband-Konvexschallkopfes. Die Nadel wurde unter Anwendung der in-plane Technik, nach Darstellung der entsprechenden Foramina sacralia, in dem jeweiligen Segment positioniert. Die korrekte Lage wurde mittels CT überprüft. Die Durchführung der CT-gezielten Infiltrationen erfolgte standardisiert unter Zuhilfenahme der Laserfunktion zur Positionierung der Nadel.

    Ergebnisse:

    In allen Patienten der US-Gruppe war das entsprechende Foramen sacrale klar darstellbar und die pararadikuläre Injektion technisch durchführbar. Die durchschnittliche Dauer bis zur korrekten Positionierung der Nadel war in der US-gezielten Gruppe 3,9 ± 1,7 min, in der CT-Gruppe 7,1 ± 2,0 min. Die durchschnittliche Strahlenbelastung war in der US-Gruppe, inkl. der CT-gezielten Positionsüberprüfung zu Studienzwecken, 23,62 mGy*cm und in der CT-Gruppe 52,37 mGy*cm. Beide Gruppen profitierten von den Infiltrationen mit einer signifikanten Schmerzlinderung.

    Schlussfolgerung:

    US-gezielte Nervenwurzelinfiltrationen haben einen vergleichbaren therapeutischen Effekt zu den zeitaufwendigen, teuren und vor allem ionisierenden CT-gezielten Nervenwurzelinfiltrationen und sollten als alternative Methode für Sakralwurzelinfiltrationen herangezogen werden.