Z Geburtshilfe Neonatol 2019; 223(S 01): E42
DOI: 10.1055/s-0039-3401165
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ePoster Sitzung 1.2: Fetale Wachstumsrestriktion
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Effekt der miR-141-haltigen EV beim Umbau von Endothelzellen durch trophoblastären Zellen

RN Gutiérrez-Samudio
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Geburtsmedizin, Jena, Deutschland
,
T Groten
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Geburtsmedizin, Jena, Deutschland
,
JM Murrieta-Coxca
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Geburtsmedizin, Jena, Deutschland
,
U Markert
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Geburtsmedizin, Jena, Deutschland
,
DM Morales-Prieto
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Geburtsmedizin, Jena, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
27 November 2019 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Die Präeklampsie ist eine systemische Erkrankung der Mutter, die bei 2 – 8% aller Schwangerschaften auftritt und mit Bluthochdruck und Organbeteiligung von Leber, Niere und Gerinnung einhergeht. Sie ist eine der Hauptursachen für mütterliche und perinatale Morbidität und Mortalität. Präeklampsie wurde mit einer gestörten extravillösen Trophoblastzellinvasion in die Uterusspiralarterien und einem Mangel in ihrem Umbau in Verbindung gebracht. Frühere Studien haben gezeigt, dass Trophoblastzellen extrazelluläre Vesikel (EV) in den mütterlichen Kreislauf sezernieren, welche microRNAs (miRNAs) enthalten. Dieser Prozess findet in normalen und in präeklamptischen Schwangerschaften statt, jedoch variieren Vesikelmenge und Inhalt, was auf einen möglichen Effekt der EV in der Pathophysiologie der Präeklampsie hinweist. Frühere Studien in unserem Labor zeigten, dass die Expression von miR-141 in der Plazenta von präeklamptischen Schwangerschaften im Vergleich zu normalen Schwangerschaften erhöht ist. miR-141 ist eine schwangerschaftsassoziierte miRNA, die die Trophoblastzellfunktion und die Angiogenese reguliert. Ziel dieser Studie war es, die Bedeutung miR-141 beim vaskulären Umbau von Endothelzellen durch trophoblastären Zellen zu untersuchen.

    Methode:

    In einem 3D-in-vitro Co-Kulturmodell wurden Human Umbilical Vein Endothelial Cells und trophoblastären Zellen (HTR8/SVneo-Zellen) kokultiviert und der Einfluss der miR-141 auf die Tubulusbildung und Zell-Zell-Interaktion untersucht.

    Ergebnisse:

    Die Überexpression von miR-141 in HTR8/SVneo-Zellen führte bei deren Co-Kultur mit HUVEC zu einer hochsignifikanten Unterbrechung der Tubusbildung. Die aus dem Zellkultur-Überstand von miR-141-transfizierten Zellen isolierten EV hatten nach Zugabe zu den Co-Kulturen eine ähnliche Wirkung auf die Angiogenese wie die direkte Transfektion mit miR-141-mimic.

    Schlussfolgerung:

    miR-141 ist an der Regulation des angiogenen Potentials trophoblastärer Zellen beteiligt. Es kann vermutet werden, dass die Kommunikation zwischen Trophoblastzellen und Endothelzellen durch miR-141-haltige EV beeinflusst wird. Wir vermuten, dass die beobachteten Effekte Prozesse des gestörten vaskulären Umbaus der Uterusspiralarterien bei einer Präeklampsie widerspiegeln.