Ziel der Studie Tumormarker finden in der Veterinärmedizin bisher kaum Anwendung, obwohl sie nichtinvasiv
sind, schneller zu einer Diagnosefindung beitragen und neue Therapiemöglichkeiten
aufzeigen könnten. Das apoptosehemmende Protein Survivin wird physiologischerweise
vor allem in embryonalem Gewebe nachgewiesen und spielt u. a. eine wichtige Rolle
in der Mitose. In adultem Gewebe wird Survivin im Wesentlichen nur in Malignomen produziert
und ist daher als Marker zur Detektion von malignen Tumoren interessant. Überexprimierung
von Survivin in neoplastischen Zellen wird in der Humanmedizin mit reduzierter Überlebensrate,
höherer Rezidivwahrscheinlichkeit und reduzierter Apoptoserate in Verbindung gebracht.
Unsere Studie soll zeigen, ob Survivin als potienzieller kaniner Tumormarker für die
Tiermedizin infrage kommt.
Methoden In die Studie wurden insgesamt 48 Hunde integriert, die an verschiedenen malignen
Tumoren litten. Es handelte sich um Hunde mit Mammatumoren unterschiedlicher Entität
(n = 26) und Hunde mit Lymphom (n = 22). Die Mammatumoren wurden histologisch diagnostiziert,
die Lymphome zytologisch. Zur Messung von Survivin diente ein kommerziell erhältlicher
kompetitiver kaniner ELISA von BlueGene.
Ergebnisse Sowohl die Hunde mit Mammatumoren als auch die Hunde mit Lymphomen zeigten signifikant
höhere Survivinlevel (p > 0,02) im Serum im Vergleich zur Gesundgruppe. Die Survivinkonzentrationen
im Serum der Lymphom-Gruppe unterschieden sich nicht signifikant von denen der Mammatumor-Gruppe
und innerhalb der Mammatumor-Gruppe konnten bei verschiedenen Entitäten keine signifikanten
Unterschiede in der Survivinkonzentration festgestellt werden.
Schlussfolgerung Die Ergebnisse unserer Studie lassen die Annahme zu, dass das Tumorantigen Survivin
als potenzieller Tumormarker für die Veterinärmedizin geeignet sein könnte. Es sind
weitere Untersuchungen notwendig, um zusätzliche Tumorentitäten zu erfassen, Unterschiede
zu nicht tumorös erkrankten Patienten aufzuzeigen und die prognostische Aussagekraft
von Survivin bei Hunden mit malignen Tumoren zu bewerten.