Schwerkranke Patienten auf Intensivstationen, so die vorherrschende Lehrmeinung, sollten
bevorzugt enteral ernährt werden. Die invasivere parenterale Zufuhr gewährleistet
jedoch eine zuverlässigere Nährstoffaufnahme. Ein systematischer Vergleich der Vor-
und Nachteile beider Ernährungsformen hat nun neue Fragen aufgeworfen.
An der Studie nahmen 2388 Patienten teil, die auf 33 Intensivstationen behandelt wurden.
Sie wurden nur in die Studie eingeschlossen, wenn sie auf beiden Wegen, enteral und
parenteral, hätten künstlich ernährt werden können. Die künstliche Ernährung wurde
innerhalb von 36 Stunden nach Einlieferung begonnen und bis zu 5 Tage fortgesetzt.
Die enterale Ernährung erfolgte entweder über eine nasogastrale oder eine nasojejunale
Sonde. Für die parenterale Ernährung wurde ein zentralvenöser Katheter verwendet.
Primärer Endpunkt war die allgemeine Sterblichkeit innerhalb von 30 Tagen. Sekundäre
Endpunkte umfassten u. a. die Häufigkeit von Hypoglykämien, Erbrechen und Infektionen.