Dtsch Med Wochenschr 2015; 140(01): 8
DOI: 10.1055/s-0040-100406
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Intensivmedizin: Frühe künstliche Ernährung: parenterale und enterale Zufuhr doch gleichwertig?

Arved Weimann
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Publication Date:
12 January 2015 (online)

Schwerkranke Patienten auf Intensivstationen, so die vorherrschende Lehrmeinung, sollten bevorzugt enteral ernährt werden. Die invasivere parenterale Zufuhr gewährleistet jedoch eine zuverlässigere Nährstoffaufnahme. Ein systematischer Vergleich der Vor- und Nachteile beider Ernährungsformen hat nun neue Fragen aufgeworfen.

An der Studie nahmen 2388 Patienten teil, die auf 33 Intensivstationen behandelt wurden. Sie wurden nur in die Studie eingeschlossen, wenn sie auf beiden Wegen, enteral und parenteral, hätten künstlich ernährt werden können. Die künstliche Ernährung wurde innerhalb von 36 Stunden nach Einlieferung begonnen und bis zu 5 Tage fortgesetzt. Die enterale Ernährung erfolgte entweder über eine nasogastrale oder eine nasojejunale Sonde. Für die parenterale Ernährung wurde ein zentralvenöser Katheter verwendet. Primärer Endpunkt war die allgemeine Sterblichkeit innerhalb von 30 Tagen. Sekundäre Endpunkte umfassten u. a. die Häufigkeit von Hypoglykämien, Erbrechen und Infektionen.