Zielsetzung Ziel war es, die quantifizierte PET-Aktivität als Ausdruck der entzündlichen Reaktion
von Läsionen bei hepatischer alveolärer Echinokokkose (AE) im Zusammenhang mit ihrer
CT-Morphologie zu bewerten.
Material und Methoden 18-FDG PET/CT-Untersuchungen von 51 unbehandelten Patienten mit hepatischer AE wurden
nach der "Echinococcus multilocularis Ulm classification for computed tomography"
(EMUC-CT) klassifiziert. EMUC-CT definiert neben der Primärmorphologie einer Läsion
ein Kalzifikationsmuster. AE-Läsionen wurden danach eingeteilt, ob die umgebende PET-Aktivität
erhöht war oder nicht. Eine erhöhte PET-Aktivität wurde anhand des "standardised uptake
value" (SUV) quantifiziert.
Ergebnisse Es zeigte sich eine signifikant niedrigere PET-Aktivität von Typ-IV-Läsionen im Vergleich
zu den anderen Läsionstypen und für die Kalzifikationsmuster eine ebenfalls Typ-IV-assoziierte
signifikant niedrigere PET-Aktivität bei Läsionen ohne Verkalkungen im Vergleich zu
Läsionen mit zarten, fokalen oder diffusen Kalzifikationen. SUVs nach Primärmorphologie
zeigten statistisch signifikante Unterschiede zwischen Typ IV und Typ I (1,8±2,2 versus
6,5±38; p=0,0009), Typ IV und Typ II (1,8±2,2 versus 6,1±3,1; p=0,0019) sowie Typ
IV und Typ III (1,8±2,2 versus 6,6±4,4; p=0,0069). Vergleiche zwischen Typ I, Typ
II und Typ III zeigten keine signifikanten Unterschiede (p>0,05). In Bezug auf die
Verkalkungsmuster waren die höchsten SUVs insgesamt in Läsionen mit zarten Kalzifikationen
zu verzeichnen.
Schlußfolgerungen Typ-IV-Läsionen scheinen einem frühen Stadium der Erkrankung zu entsprechen. Da die
Typen I, II und III deutlich höhere SUVs aufweisen als der Typ IV, sind diese Typen
vereinbar mit verschiedenen Stadien weiter fortgeschrittener Läsionen, deren Aktivität
sich an den Rändern befindet und eine weitere Ausdehnung ermöglicht. Läsionen mit
zarten Kalzifikationen zeigen die höchte Entzündungsaktivität. Die daraus resultierenden
therapeutischen Konsequenzen sollten Gegenstand weiterer Studien sein.