Zielsetzung Vergleich der Hypertrophieinduktion des nicht behandelten Leberlappens nach unilobärer
Radioembolisation (RE) mit Yttrium-90 geladenen Mikrospähren vs. Pfortaderembolisation
(PVE) in einem Schweinemodell.
Material und Methoden Nach Genehmigung durch die zuständige Behörde wurde eine prospektive Studie an 20
Schweinen durchgeführt. Nach einer Dosis-Eskalations-Studie an vier Tieren wurden
16 Schweine entweder mit unilobärer Y90-RE oder mit unilobärer PVE unter Verwendung
von Lipiodol/Cyanoacrylat behandelt. Das Lebervolumen wurde vor sowie ein, drei und
sechs Monate nach der Intervention mittels kontrastmittelangehobener CT/MRT gemessen.
Nach der Euthanasie wurden die Lebern histopathologisch untersucht. Die Hypertrophierate
wurden mittels des unabhängigen t-Tests (p <0,05) verglichen.
Ergebnisse Ein signifikant größere Hypertrophie wurde für die PVE-Gruppe gegenüber die Y90-RE-Gruppe
einen Monat nach dem Eingriff beobachtet, mit einem Volumenanstieg von + 51% (IQR:
+ 47%; + 69%) für PVE im Vergleich zu + 29% (IQR: + 20%; + 50%) für Y90-RE. Im weiteren
Verlauf nach drei und sechs Monaten konvergierten die Hypertrophiegrade in den beiden
verschiedenen Gruppen mit einem Volumenanstieg von + 103% (IQR: + 86%; + 119%) für
PVE gegenüber + 82% (IQR: + 70%; + 96%) für Y90-RE nach drei Monaten und von + 115%
(IQR: + 70%; + 146%) für PVE gegenüber + 86% (IQR: + 58%; + 111% ) für Y90-RE nach
sechs Monaten.
Schlußfolgerungen Die Induktion der Hypertrophie nach unilobärer Y90-RE und PVE verlaufen zeitlich
unterschiedlich. Die PVE bewirkt innerhalb von 4 Wochen nach dem Eingriff mit einer
schnellen, starken Volumenzunahme, gefolgt von einem Steady-State. Die Wirkung von
Y90-RE ist langsamer, hält jedoch bis 3 Monate nach dem Eingriff an. Zu diesem Zeitpunkt
die Hypertrophie nach 90Y-RE und PVE sind vergleichbar.