Nuklearmedizin 2020; 59(02): 142
DOI: 10.1055/s-0040-1708288
Wissenschaftliche Poster
PET, SPECT & Co. I
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

 F-18-FDG-PET/CT im Primärstaging des Plattenepithelkarzinoms der Mundhöhle

Authors

  • C Linz

    1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Würzburg
  • R Brands

    1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Würzburg
  • T Herterich

    1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Würzburg
  • S Hartmann

    1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Würzburg
  • U Müller-Richter

    1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Würzburg
  • AC Kübler

    1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Würzburg
  • L Haug

    2   Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Pathologisches Institut, Würzburg
  • O Kertels

    3   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
  • T Bley

    3   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
  • A Dierks

    4   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Würzburg
  • AK Buck

    4   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Würzburg
  • C Lapa

    5   Universitätsklinikum Augsburg, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Augsburg
  • J Brumberg

    4   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Würzburg
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
08. April 2020 (online)

 
 

    Ziel/Aim Das Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle (OSCC) ist eine der häufigsten Tumorentitäten weltweit. Ein genaues initiales Staging ist für die Bestimmung der Diagnose, der Behandlung und der Prognose essentiell. Ziel der Studie ist die Bestimmung der diagnostischen Genauigkeit der präoperativen Anwendung von F-18-Fluordeoxyglukose (FDG)-PET/CT.

    Methodik/Methods 135 Patienten mit OSCC wurden vor geplanter Operation prospektiv mit FDG und Ganzkörper-PET/CT untersucht. Die Bilddaten wurden hinsichtlich des Vorhandenseins und des Ausmaßes des Primärtumors, von Lymphknoten- und Fernmetastasen sowie von Zweit-Malignomen ausgewertet. Als Referenzstandard wurden die histopathologischen Ergebnisse verwendet.

    Ergebnisse/Results Mittels FDG-PET/CT wurde der Primarius in 132 von 135 Patienten (97.8 %) detektiert. 36 Patienten (26.7 %) hatten Metastasen der Halslymphknoten. Auf Patientenebene betrug die diagnostische Genauigkeit für zervikale Lymphknotenmetastasen 84.4 % (95 % KonfidenzintervalI (KI): 77.2-90.1 %). Ipsilaterale Lymphknotenmetastasen von unilateralen Primärtumoren wurden mit 78.6 % Sensitivität (KI: 59.1-91.7 %) und 83.1 % Spezifität (KI: 73.3-90.5 %) erkannt, bei kontralateralen Lymphknotenmetastasen waren die Sensitivität und Spezifität bei 66.7 % (KI: 22.3-95.7 %) bzw. 98.7 % (KI: 92.6-99.8 %). Es wurden keine Fernmetastasen beobachtet. Zweit-Malignome wurden bei acht Patienten festgestellt.

    Schlussfolgerungen/Conclusions Die FDG-PET/CT hat einen hohen negativen prädiktiven Wert für die Detektion zervikaler Lymphknotenfiliae und reduziert die Wahrscheinlichkeit von unerkannten Metastasen der Halslymphknoten in neu diagnostiziertem, unbehandeltem OSCC. Ihre Anwendung hat das Potential die Zahl unnötiger, chirurgischer Eingriffe bei mehr als 70 % der Patienten mit T1-T4 Tumoren zu reduzieren. Ihre klinische Verwendung könnte zu einer signifikanten Reduktion von behandlungsassoziierter Morbidität bei Patienten mit OSCC führen.