Hintergrund Jedes Jahr beginnen rund 40 % der österreichischen 15-Jährigen eine Lehre. Im Gegensatz
               zu Schüler*innen sind Studienergebnisse zu Gesundheit und Gesundheitsverhalten von
               Lehrlingen aber rar. Dabei muss sich gerade diese Gruppe besonderen Herausforderungen
               stellen, die der Übergang von der gewohnten Schulsituation in das Berufsleben mit
               sich bringt. Im Zuge einer durch den Rahmen-Pharmavertrag geförderten Studie wurden
               Daten über Gesundheit und Gesundheitsverhalten von Lehrlingen gesammelt. Um die Ergebnisse
               besser einordnen zu können, werden sie mit Daten von gleichaltrigen Schüler*innen
               verglichen.
            
               Methoden Die aktuellen Ergebnisse aus der Health Behaviour in School-aged Children (HBSC)
               – Studie stammen aus dem Schuljahr 2017/18. Im darauffolgenden Schuljahr wurde eine
               Befragung der österreichischen Lehrlinge durchgeführt. Der dafür entwickelte Online-Fragebogen
               stützte sich dabei auf die Items der Schüler*innen-Befragung, ergänzt um lehrlingsspezifische
               Fragen. Für die vergleichenden Analysen wurden Daten von insgesamt 3.259 Jugendlichen
               im Alter von 15 bis 19 Jahren herangezogen (1.698 Lehrlinge und 1.561 Schüler*innen).
            
               Ergebnisse Insgesamt schätzen Lehrlinge ihre Gesundheit etwas schlechter ein als Schüler*innen,
               wobei bei Lehrlingen körperliche und bei Schüler*innen psychische Beschwerden häufiger
               auftreten. Lehrlinge weisen ein deutlich schlechteres Gesundheits- und Risikoverhalten
               auf als Schüler*innen. Die Unterschiede zwischen Lehrlingen und Schüler*innen sind
               bei den Mädchen meist größer als bei den Burschen.
            
               Schlussfolgerungen Die Ergebnisse zeigen, wie wichtig es ist, in der Gesundheitsförderung von Jugendlichen
               die Lehrlinge nicht zu vergessen. Gemeinsam mit einem Projektbeirat wurden darum Handlungsempfehlungen
               entwickelt, die die Gesundheitspolitik (und ggf. auch andere Politikbereiche), Betriebe
               und Berufsschulen bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen unterstützen können.