Einleitung Die Beurteilung von Schlucken ist mit den Standard-Messverfahren (FESS, VFFS) nur
als Momentaufnahme möglich. Mit der Entwicklung eines tragbaren kombinierten Bioimpedanz-
und EMG-Messsystem (RehaIngest, Fa. Hasomed) ist nun erstmals eine Langzeitbeobachtung
der Schluckvorgänge mit einer automatisierten Auswertung möglich. Im Rahmen einer
Evaluationsstudie wurde die Langzeitmessung geprüft.
Methoden Prospektiv wurden Langzeitmessungen (> zwei Stunden) mit dem Messsystem aufgezeichnet
und ausgewertet. Die Messergebnisse (Ausdehnung der Kehlkopfhebung, Geschwindigkeit
der Kehlkopfhebung und Schluckfrequenz) wurden mit den Ergebnissen einer flexibel-endoskopischen
Schluckuntersuchung verglichen.
Ergebnisse Es wurden Messungen von 38 Personen eingeschlossen, davon 20 Probanden ohne Dysphagie
und 18 dysphagische Patienten mit Trachealkanüle. Die Langzeitmessung war technisch
unkompliziert und verlief ohne Komplikationen. Zwischen den Gruppen zeigte sich ein
signifikanter Unterschied in den Parametern Ausdehnung der Kehlkopfhebung, Geschwindigkeit
der Kehlkopfhebung und Schluckfrequenz, die mit den Beobachtungen aus FEES korrelierte.
Schlussfolgerung Mit dem getesteten BI- und EMG- Messsystem steht erstmals ein einfach zu bedienendes
Messgerät für eine Langzeitmessung von Schlucken zur Verfügung. Dadurch ergeben sich
neue Parameter für die Bewertung von Schluckstörungen. Es eröffnen sich eine Vielzahl
von klinischen Möglichkeiten für die Anwendung. Zum Beispiel im Trachealkanülen-Management,
wenn es um die Frage nach dem Wechsel des Trachelkanülenstatus oder eine Dekanülierung
geht, oder bei unklarer Indikation für eine Tracheotomie. Dies wird aktuell klinisch
weiter erprobt.
Poster-PDF
A-1142.PDF