CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S40-S41
DOI: 10.1055/s-0040-1711487
Poster
Bildgebende Verfahren/Ultraschall

Einfluss der PET-CT auf den zeitlichen Diagnostik- und Therapieablauf bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren

C Degen
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Hannover
,
ME Timm
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Hannover
,
T Derlin
2   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Nuklearmedizin, Hannover
,
T Lenarz
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Hannover
,
V Helmstädter
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Hannover
› Author Affiliations
 
 

    Die PET-CT in der Kopf-Hals-Tumordiagnostik stellt ein Verfahren sehr hoher Sensitivität dar. Im Vergleich zu herkömmlicher Ausbreitungsdiagnostik wie CT Thorax und Abdomen detektiert sie bis zu 30 % mehr pathologische Befunde. Es stellt sich die Frage, inwiefern die anschließende Abklärung den zeitlichen Verlauf bis zum Beginn der Tumortherapie beeinflusst.

    Retrospektiv wurden die PET-CT-Befunde (n = 34) der Primärfälle (n = 65) der HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover des Jahres 2018 ausgewertet. Neben demographischen Daten wurden der N- und M-Status dokumentiert und die klinischen Maßnahmen, die sich anhand der PET-CT Befunde ergaben, analysiert.

    Bei 34 Patienten (52 %) erfolgte im Rahmen der Tumordiagnostik eine PET-CT, wobei in 32 Fällen (95 %) Auffälligkeiten detektiert wurden. Einen unmittelbaren Abklärungsbedarf sahen die Nuklearmediziner bei 2 Patienten (6 %), bei welchen sich der Verdacht eines synchronen Kolonkarzinoms mit hepatischen Filiae und einer Pankreatitis bestätigten. Bei diesen Patienten lag der Therapiebeginn im Mittel 35 Tage nach PET-CT. Eine weiterführende Abklärung im Verlauf hingegen wurde in 18 Fällen (53 %) empfohlen. Bei diesen und den übrigen lag der durchschnittliche Therapiebeginn 24 Tage (1-67 d) nach PET-CT-Diagnostik. Es gab keinen Fall eines falsch-positiven Metastasenverdacht in der PET-CT.

    Es bestätigt sich die hohe Sensitivität der PET-CT im Rahmen der Kopf-Hals-Tumordiagnostik. Eine Unterscheidung von entzündlichen und neoplastischen Veränderungen ist ausreichend möglich, so dass keine falsch-positiven Befunde resultierten. Die weiterführende Abklärung relevanter Auffälligkeiten in der PET-CT bedingt einen verzögerten Therapiebeginn von 11 Tagen, was jedoch für eine Anpassung des Therapiekonzepts grundlegend ist.


    #
    Dr.med.univ. Degen Chantal
    Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde
    Carl-Neuberg Straße 1
    30625 Hannover

    Publication History

    Article published online:
    10 June 2020

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