CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S384
DOI: 10.1055/s-0040-1712002
Abstracts
Speicheldrüsen/Schilddrüsen

Papilläres Schilddrüsenkarzinom mit ungewöhnlich hoher lymphogenen Metastasierung

N Höchsmann
1   Agaplesion Bethanien Krankenhaus, HNO, Frankfurt/M.
,
B Lörincz
1   Agaplesion Bethanien Krankenhaus, HNO, Frankfurt/M.
› Institutsangaben
 
 

    Einleitung Das papilläre Schilddrüsenkarzinom gehört zu den differenzierten Schilddrüsenkarzinomen. Eine Metastasierung erfolgt in der Regel erst spät, und zunächst nur in die zentralen zervikalen Lymphknoten. Am Fallbeispiel einer 39-jährigen Patientin möchten wir zeigen, dass auch bei frühen Tumorstadien eine hohe lymphogene Metastasierung auftreten kann.

    Patient und Methoden Nach Anamnese, HNO-ärztlicher Untersuchung und Histologiegewinnung mittels einer diagnostischen Hemithyreoidektomie rechts alio loco, erfolgte die totale Thyreoidektomie mit CND Level VI-VII rechts. In der anschließenden nuklearmedizinischen Untersuchung zeigten sich laterale Halslymphknotenmetastasen, sodass eine laterale SND Levels IIA-III-IV-VB erfolgte.

    Ergebnisse Operationen: 1. Zunächst diagnostische Hemithyreoidektomie rechts durch die chirurgischen Kollegen. Intraoperativ zeigte sich ein 38x14x10mm großer Schilddrüsenknoten rechts. Die histologische Untersuchung ergab die Diagnose eines papillären Schilddrüsenkarzinoms mit einer Lymphknotenmetastase.

    Es folgte die Komplettierung durch die Kopf-Hals-Klinik mit CND Level VI-VII rechts. Intraoperativ zeigten sich makroskopisch dunkel verfärbte zentrale Lymphknoten auf der rechten Seite. Die histologische Untersuchung bestätigte den Tumorbefall von 10 der entnommenen 11 Lymphknoten. Während der Vorbereitungen für die hochdosierte Radiojod-Therapie wurden auch verdächtige Halslymphknoten lateral dargestellt, sodass anschließend eine laterale SND Level IIA-III-IV-VB erfolgte.

    Schlussfolgerung Auch bei kleinen papillären Schilddrüsenkarzinomen mit klinisch und bildgebend unauffäligen zervikalen Lymphknoten kann bereits eine hochgradige lymphogene Metastasierung vorliegen, sowohl in den zentralen, als auch den lateralen Halslymphknoten.


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    Höchsmann Nicola
    Agaplesion Bethanien Krankenhaus, HNO
    Im Prüfling 21-25
    60389 Frankfurt/M.

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    10. Juni 2020

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