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DOI: 10.1055/s-0040-1712588
Transkriptomanalysen in der Frühphase der Theilervirusinfektion zeigen Unterschiede in der angeborenen Immunantwort und Antigenpräsentation bei SJL- und C57BL/6-Mäusen
Einleitung Die experimentelle Theilervirus-Infektion verursacht je nach verwendetem Mausstamm unterschiedliche Erkrankungen. In SJL-Mäusen persistiert das Virus und führt zu einer chronischen, autoimmunen Demyelinisierung. C57BL/6 (B6)-Mäuse eliminieren das Virus, zeigen jedoch eine hippokampale Neurodegeneration, die mit Epilepsie verbunden sein kann.
Material und Methoden Um Genexpressionsmuster zu identifizieren, die mit den 2 Krankheitsverläufen assoziiert sind, wurde Gehirngewebe von infizierten SJL- und B6-Mäusen mittels Gesamt-Transkriptom-Sequenzierung (RNA-Seq) untersucht.
Befunde B6-Mäuse zeigten eine schnellere und höhere Aufregulation von Transkripten der antiviralen Immunantwort und Zytotoxizität. Hingegen fand sich bei SJL-Mäusen eine erhöhte Expression von Genen, die mit Chemotaxis, MHC-II-Antigenpräsentation sowie immunmodulatorischen Funktionen assoziiert sind.
Schlussfolgerung Die zeitliche Mobilisierung der zytotoxischen Immunantwort bei B6-Mäusen ermöglicht eine schnelle Viruselimination, während der immunmodulatorische Phänotyp bei SJL-Mäusen vermutlich die antivirale Immunität beeinträchtigt, jedoch auch zur Neuroprotektion beiträgt. Eine verstärkte Chemotaxis und MHC-II-vermittelte Antigenpräsentation stellen potenzielle Auslöser der Demyelinisierungserkrankung in SJL-Mäusen dar.
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Publication History
Article published online:
08 July 2020
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York