Fragestellung Trotz der mittlerweile deutschlandweit gut etablierten ambulanten Palliativversorgung
kommt es immer wieder zu unerwünschten Notfalleinsätzen und Krankenhauseinweisungen
bei Patient*innen am Lebensende. Solche Situationen bedeuten für das Rettungsdienstpersonal
eine besondere Herausforderung. Bislang ist unklar, wie das nicht-ärztliche Personal
in Deutschland diese Situationen erlebt und welche konkreten Wünsche oder Lösungsideen
von dieser Gruppe als praktikabel angesehen werden.
Studiendesign Zweistufiges Studiendesign: 1. Einzelinterviews mit nicht-ärztlichem Rettungsdienstpersonal;
2. Fokusgruppeninterviews mit a) Expert*innen auf theoretischer Ebene (Rechtswissenschaften,
Ethik, Medizin) und b) Entscheidungsträger*innen auf regionaler Ebene.
Methodik Qualitatives Forschungsprojekt; Auswertung mittels qualitativer Inhaltsanalyse (Mayring)
Ergebnis Notfalleinsätze bei Patient*innen am Lebensende werden als ausgesprochen belastend
wahrgenommen, offizielle Nachsorgestrukturen fehlen oder werden kaum in Anspruch genommen.
Bei der Entwicklung von Lösungskonzepten muss die Alltagsrealität des nicht-ärztlichen
Rettungsdienstpersonals (begrenzte Zeit/Möglichkeiten zur Entscheidungsfindung, unübersichtliche
Situationen, fehlende gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Aspekten des Lebensendes,
etc.) bedacht werden.
Diskussion Um für alle Seiten praktikable Lösungsansätze für die wunsch- und willensentsprechende
Behandlung von Patient*innen am Lebensende zu finden, ist es unerlässlich, die Perspektiven
des nicht-ärztlichen Rettungsdienstpersonals einzubeziehen. Es ist auch Aufgabe der
Palliativversorgenden, entsprechende Lösungsansätze mittels regelmäßiger aufsuchender
Schulungsangebote an die in der Notfallversorgung Tätigen zu kommunizieren.
Take Home Message für die Kongressbesucher Die Schnittstelle zwischen Notfall- und Palliativversorgung sorgt am Lebensende immer
wieder für Kontroversen. Es ist wichtig, Lösungen zu entwickeln, die für alle Beteiligten
praktikabel sind.
Offenlegungserklärung Es bestehen keine Interessenkonflikte.