Wir berichten über eine 76-jährige Patientin, welche aufgrund einer malignen Magenausgangsstenose
bei metastasiertem Mammakarzinom eine endoskopische Gastroenterostomie mittels Hot-AXIOS
Lumen-Apposing-Metal-Stent (LAMS; 20/10 mm) erhalten hatte. In der postinterventionellen
radiologischen Magen-Darm-Passage (MDP) zeigte sich eine regelrechte Stentlage zwischen
Magen und Jejunum, im Verlauf war ein Kostaufbau problemlos möglich. Die Patientin
stellte sich jedoch drei Wochen später mit rezidivierendem Erbrechen und Diarrhoen
vor. Eine erneut durchgeführte MDP zeigte jetzt den LAMS zwischen Magen und Colon
transversum liegend sowie den Verdacht einer kolo-jejunalen Fistel, welche in einer
CT-Bildgebung bestätigt wurde. Daraufhin erfolgte vom Magen aus die Einlage eines
gecoverten Duodenalstents (Durchmesser 20mm, Tulpendurchmesser 28mm, Länge 10cm) über
den LAMS durch das Kolon (unter gleichzeitiger direkter koloskopischer Kontrolle)
bis in das Jejunum. Eine erneute MDP zeigte eine regelrechte Kontrastmittelpassage
ohne persistierende gastro-kolische Fistel. Allerdings präsentierte sich die Patientin
zwei Wochen später erneut mit rezidivierendem Erbrechen und Diarrhoen. Ursächlich
zeigte sich hierfür eine Stentdislokation des Duodenalstents in das Jejunum. Nach
Stentbergung erfolgte nun die Einlage eines gecoverten Ösophagusstents (Durchmesser
20mm, Tulpendurchmesser 28mm, Länge 10cm) erneut zwischen Magen und Jejunum durch
das Kolon hindurch. Anschließend konnte die Patientin beschwerdefrei entlassen werden
und es kam im Verlauf zu keiner weiteren Stentdislokation.
Fazit Eine gastro-kolo-jejunale Fistel stellt eine mögliche Komplikation einer endoskopischen
Gastroenterostomie dar. In unserem Fall konnte letztendlich eine erfolgreiche endoskopische
Behandlung mittels zusätzlicher Einlage eines gecoverten Ösophagusstents durchgeführt
werden.