Darmkrebsvorsorge: Gezielte Schulung erhöht Adenom-Detektionsrate

Bleiben Adenome bei der Koloskopie unentdeckt, steigt das Risiko für Intervallkarzinome. Studien haben gezeigt, dass die Detektionsrate (ADR) durch einfache Maßnahmen erhöht werden kann:

• Rückzugszeit von mind. 6 min,

• Positionswechsel,

• Gabe von Hyoscin-Butylbromid und

• rektale Retroflexion.

In 12 Zentren haben britische Forscher nun untersucht, ob dieses „Maßnahmenpaket“ nach entsprechender Schulung in die klinischen Routine integriert wird – und wie sich dies auf die ADR auswirkt. Analysiert wurden die Daten von über 17 500 Koloskopien – 4351 vor Einführung der Maßnahmen, 13 157 danach.

Über die Hälfte der 118 teilnehmenden Ärzte setzte die Empfehlungen im klinischen Alltag um. So stieg allein der Einsatz von Hyoscin-Butylbromid von 15,8 auf 54,4 % (p < 0,001). Gleichzeitig wurden signifikant mehr Adenome entdeckt (relative Steigerung: 13,1 %, p = 0,002). Zudem sank die ADR-Variation zwischen den Endoskopikern. Die Ergebnisse zeigen, dass einfache, kostengünstige Maßnahmen und evidenzbasierte Schulungsprogramme die Koloskopiepraxis signifikant verändern können, so die Autoren. Dies könne möglicherweise das gesamte Darmkrebsscreening verbessern.

Julia Arndt, Stuttgart