Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2015; 10(04): 299-316
DOI: 10.1055/s-0041-102863
Beckengürtel und untere Extremität
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Amputationen an der unteren Extremität oberhalb des Sprunggelenks

M. Beirau
1   Unfallkrankenhaus Berlin, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Berlin
,
I. Matthes
1   Unfallkrankenhaus Berlin, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Berlin
,
A. Ekkernkamp
2   Universitätsmedizin Greifswald, Abteilung für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Greifswald
,
G. Matthes
2   Universitätsmedizin Greifswald, Abteilung für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Greifswald
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Publication Date:
21 August 2015 (online)

Bedingt durch den medizinischen Fortschritt sind unfallbedingte Amputationen in den letzten Jahrzehnten deutlich seltener geworden. Betroffen sind überwiegend die unteren Extremitäten. Hierbei ist zu unterscheiden, ob es bereits im Rahmen des Unfalls selbst zu einer Amputation kam (primäre Amputation), oder ob das Ausmaß der Verletzung einer Extremität im Rahmen der chirurgischen Behandlung eine Amputation notwendig macht (sekundäre Amputation).

Für den Behandlungserfolg entscheidend ist, dass ein belastungs- und bewegungsfähiger sowie schmerzfreier Stumpf erreicht wird. Als Stumpfvoraussetzungen für eine ideale prothetische Versorgung gelten

  • eine möglichst periphere Amputation,

  • hohe Endbelastbarkeit und

  • eine prothesengerechte Form.

Stumpf und Prothesenpassform sind letztendlich maßgeblich für den Rehabilitationsprozess und die Wiedereingliederung in den sozialen und beruflichen Alltag.

Eine optimale Begleitung und Gesamtkonzipierung der Therapieplanung unter Einbeziehung aller Therapiepartner wie Ärzte, Pflegepersonal, Orthopädietechniker, Schmerztherapeuten, Psychologen sowie Physiotherapeuten sollte ermöglicht werden. Einem prolongierten Behandlungsprozess mit Resignation und Frustration des Patienten und anhaltender Schmerzproblematik kann dadurch vorgebeugt werden.