Bedingt durch den medizinischen Fortschritt sind unfallbedingte Amputationen in den
letzten Jahrzehnten deutlich seltener geworden. Betroffen sind überwiegend die unteren
Extremitäten. Hierbei ist zu unterscheiden, ob es bereits im Rahmen des Unfalls selbst
zu einer Amputation kam (primäre Amputation), oder ob das Ausmaß der Verletzung einer
Extremität im Rahmen der chirurgischen Behandlung eine Amputation notwendig macht
(sekundäre Amputation).
Für den Behandlungserfolg entscheidend ist, dass ein belastungs- und bewegungsfähiger
sowie schmerzfreier Stumpf erreicht wird. Als Stumpfvoraussetzungen für eine ideale
prothetische Versorgung gelten
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eine möglichst periphere Amputation,
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hohe Endbelastbarkeit und
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eine prothesengerechte Form.
Stumpf und Prothesenpassform sind letztendlich maßgeblich für den Rehabilitationsprozess
und die Wiedereingliederung in den sozialen und beruflichen Alltag.
Eine optimale Begleitung und Gesamtkonzipierung der Therapieplanung unter Einbeziehung
aller Therapiepartner wie Ärzte, Pflegepersonal, Orthopädietechniker, Schmerztherapeuten,
Psychologen sowie Physiotherapeuten sollte ermöglicht werden. Einem prolongierten
Behandlungsprozess mit Resignation und Frustration des Patienten und anhaltender Schmerzproblematik
kann dadurch vorgebeugt werden.