Dtsch Med Wochenschr 2015; 140(17): 1249
DOI: 10.1055/s-0041-105755
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Schlafes Bruder

Martin Middeke
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Publication Date:
25 August 2015 (online)

Liebe Leserinnen und Leser,

Schlaf und Tod – beide Themen finden sich in diesem Heft. In der griechischen Mythologie ist Hypnos der Gott des Schlafes und sein Bruder Thanatos der Gott des Todes. „Komm, oh Tod, du Schlafes Bruder“ heißt es in der Kantate von Johann Sebastian Bach, und dieses Motiv spielt in dem wunderbaren Roman des Österreichers Robert Schneider (1992) eine wichtige Rolle. Verfilmt wurde „Schlafes Bruder“ 1995 von Joseph Vilsmaier.

Die Physiologie des Schlafes ist bis heute im Detail nicht wirklich aufgeklärt. Unsere Innere Uhr mit dem wichtigsten Taktgeber im Chiasma opticum und der Melatoninspiegel spielen eine wichtige Rolle bei der Schlaf- und Wachregulation. Einschlafen ist ja eigentlich ganz einfach – sollte man meinen. Doch es gibt genügend Menschen, die mit dem Schlaf ihre Probleme haben. Mit Schlafstörungen befasst sich daher das Dossier dieses Hefts.

Wunderbar ist es, dass wir immer wieder aufwachen – bis zum finalen Schlaf. Tod und Sterben beschäftigen uns als Ärzte sehr intensiv, und gutes Sterben zu ermöglichen gehört zu den vornehmsten ärztlichen Pflichten. Diese Verantwortung sollte man bereits früh im Berufsleben sehr ernst nehmen, auch wenn der eigene Tod noch in weiter Ferne liegt. Doch was bedeutet „gutes Sterben“? Die Übersicht ab S. 1296 ermöglicht einen Blick darauf, was Patienten, Angehörige und medizinisches Personal darunter verstehen.

Ihr
Martin Middeke