Journal Club Schmerzmedizin 2015; 4(04): 236-239
DOI: 10.1055/s-0041-107722
Leitlinien in der Praxis
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Ernährung und rheumatoide Arthritis[*] – Auswirkungen auf Erkrankungsrisiko und Verlauf

Gernot Keyßer
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Publication Date:
29 December 2015 (online)

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Fragen der Ernährung und der „richtigen“ Lebensweise sind für chronisch Kranke sehr wichtig. In der Besprechung der Erstdiagnose wird oft gefragt: „Habe ich etwas falsch gemacht, hätte ich durch eine andere Ernährung meine Erkrankung verhindern können?“ Häufig möchten die Patienten danach wissen, ob sie durch eine Ernährungsumstellung die Erkrankung beeinflussen und evtl. sogar die medikamentöse Behandlung vermeiden können.

Kernaussagen

  • Große Kohortenstudien haben neue Erkenntnisse zum Beitrag der Ernährung an der RA-Entstehung beisteuern können. Im Gegensatz dazu gab es in den letzten Jahren keine neuen interventionellen Studien zu Ernährung und Krankheitsaktivität bei etablierter RA.

  • Die Bedeutung von Nahrungssupplementen ist – mit Ausnahme der Fischölkapseln – nicht gut untersucht. Nach Ansicht des Autors besteht nur in Ausnahmefällen die Indikation zur Substitution einzelner Vitamine und Spurenelemente, v. a. von Eisen und Vitamin D gemäß etablierter Leitlinien.

  • Eine Ernährungsberatung und ggf. Ernährungsumstellung ist – auch im Hinblick auf die kardiovaskuläre Komorbidität – ein sinnvoller ergänzender Bestandteil der Rheumatherapie, kann jedoch eine medikamentöse Behandlung nicht ersetzen.

* Erstveröffentlichung in: Akt Rheumatol 2015; 40: 449–453, Titel: Die Auswirkungen der Ernährung auf das Erkrankungsrisiko und den Verlauf der rheumatoiden Arthritis.