Der Klinikarzt 2015; 44(12): 646
DOI: 10.1055/s-0041-109875
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Mammakarzinom – Effektive Ovarialsuppression bei prämenopausalen Frauen mit Brustkrebs

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Publication Date:
19 January 2016 (online)

 
 

    Im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie verwies Prof. Sibylle Loibl, German Breast Group, Sana Klinikum Offenbach, auf den Stellenwert der Ovarialsuppression bei prämenopausalen Frauen mit Mammakarzinom.

    TEXT- und SOFT-Studie zur kombinierten Gabe von Tamoxifen

    Die beiden Studien TEXT und SOFT untersuchten die kombinierte Gabe von Tamoxifen mit Ovarialsuppression bei insgesamt 4690 prämenopausalen Frauen mit Hormonrezeptor-positivem frühem Brustkrebs. Die TEXT-Studie war zweiarmig angelegt und verglich Tamoxifen plus Ovarialsuppression versus Exemestan plus Ovarialsuppression. Die dreiarmige SOFT-Studie verglich zusätzlich gegen eine alleinige Tamoxifen-Therapie. Die Suppression der Eierstock-Östrogenproduktion wurde durch die Gabe von Triptorelin, Oophorektomie oder Bestrahlung der Eierstöcke erreicht. Patientinnen erhielten die Therapie mit Exemestan/Ovarialsuppression oder Tamoxifen/Ovarialsuppression jeweils für eine Dauer von 5 Jahren.

    Mit einer Nachbeobachtungszeit von median 68 Monaten betrug das krankheitsfreie Überleben, definiert als kein Rezidiv, kein sekundärer invasiver Tumor und kein letales Ereignis, nach 5 Jahren 91,1% unter Exemestan/Ovarialsuppression und 87,3 % unter Tamoxifen-Ovarialsuppression (HR = 0,72; p < 0,001). Frei von Brustkrebs waren 92,8 % versus 88,8 % der Patientinnen (HR = 0,66; p < 0,001). Bei Patientinnen, die keine Chemotherapie erhielten und mit Exemestan plus Ovarialsuppression behandelt wurden, waren nach 5 Jahren 97,6 % der Patientinnen der TEXT-Studie und 97,5 % der Patientinnen der SOFT-Studie frei von Brustkrebs. Insgesamt wiesen Patientinnen, die für eine Chemotherapie ausgewählt wurden, durchschnittlich mehr Hochrisiko-Faktoren auf, als Patientinnen, die keine Chemotherapie erhielten. In der Subgruppe der Hochrisikopatientinnen zeigte sich der Unterschied von Exemestan / Ovarialsuppression versus Tamoxifen / Ovarialsuppression noch deutlicher.

    Nebenwirkungen von Grad 3/4 wurden für 30,6 % der Patienten unter Exemestan/Ovarialsuppression und 29,4 % unter Tamoxifen/Ovarialsuppression berichtet.

    Dr. Ine Schmale, Westerburg

    Quelle: Satelliten-Symposium „NET – Der Patient im Netzwerk von Klinik und Praxis“, im Rahmen der gemeinsamen Jahrestagung von DGHO, OeGHO, SGMO und SGH am 09. Oktober 2015 in Basel. Veranstalter: Ipsen Pharma GmbH.


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