Diabetes aktuell 2015; 13(07): 329
DOI: 10.1055/s-0041-110109
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Typ-1- und Typ-2-Diabetes – Head-to-Head-Studien zeigen Gleichwertigkeit von Glargin-Insulinen

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Publication Date:
15 December 2015 (online)

 

    Das langwirksame Insulin Glargin ist bei der Behandlung des Typ-1- und Typ-2-Diabetes, insbesondere bei der Reduktion nächtlicher Hypoglykämien, wirksam und sicher. Das erste von der EMA zugelassene Glargin-Biosimilar Abasaglar® habe jetzt seine Gleichwertigkeit zum Referenzwirkstoff in Pharmokokinetik und -dynamik sowie Wirksamkeit, Sicherheit und Dosierung in direkten Vergleichsstudien bei Typ-1- und Typ-2-Diabetes bewiesen, berichtete Prof. Thomas Forst, Profil-Institut für Stoffwechselforschung, Mainz. Für den Einstieg in die Basalinsulin-Therapie mit Insulin glargin U100 wurde als „Starthilfe“ eine spezielle Einstellungsmappe für die Patienten entwickelt.

    Darüber hinaus haben sie die Wahl zwischen 2 bewährten Pens: dem vorgefüllten KwikPen™ und dem wiederverwendbaren HumaPen® Savvio. „Es reicht heute nicht mehr aus, wenn ein Medikament lediglich den Blutzucker senkt“, statierte Prof. Jochen Seufert, Freiburg. Für eine individuelle Diabetestherapie brauche man verschiedene Wirkstoffe, so auch die SGLT2-Hemmer, die den Blutzucker unabhängig von Insulin in der Niere kontrollieren. Der Vorteil dieser Substanzen sei unter anderem, dass sie aufgrund dieses völlig anderen Wirkmechanismus sehr gut mit anderen Antidiabetika zu kombinieren seien. Im Zusammenhang damit referierte Prof. Dirk Müller-Wieland, Hamburg, die Ergebnisse der EMPA-REG-Studie mit über 7000 Patienten, die im September zum EASD-Kongress in Stockholm erstmalig vorgestellt wurde. Der SGLT2-Hemmer Empagliflozin hat jetzt als erster auch seine kardiovaskuläre Effizienz bewiesen. In den Verumgruppen, die Empagliflozin in 2 Dosierungen zusätzlich zu ihrer bisherigen Therapie erhielten, wurde als primärer Endpunkt das kombinierte Risiko von kardiovaskulär bedingtem Tod, nicht-tödlichem Myokardinfarkt oder nicht-tödlichem Schlaganfall signifikant um 14 % gegenüber der Kontrollgruppe ohne Empagliflozin reduziert. Bei den sekundären Endpunkten verringerte sich die kardiovaskuläre Mortalität um 38 %, die Gesamtsterblichkeit um 32 % und das Risiko für Krankenhauseinweisungen wegen Herzinsuffizienz um 35 %. „Dieser Wirkstoff gehört damit bei Typ-2-Diabetikern mit kardiovaskulären Vorerkrankungen jetzt zum Behandlungskonzept“, wertete Müller-Wieland dieses Ergebnis.

    Dr. Jürgen Sartorius, Eitorf

    Quelle: Allianz-Symposium „Personalisierte Diabetestherapie: Effektivität und Sicherheit im Fokus“ am 6.11.2015 in Düsseldorf. Veranstalter: Lilly Diabetes und Boehringer Ingelheim


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