Krankenhaushygiene up2date 2015; 10(04): 277-285
DOI: 10.1055/s-0041-110499
Antibiotikaanwendung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das intestinale Mikrobiom – Bedeutung und Stabilität unter Antibiotikatherapie

Kerstin Gronbach
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Publication Date:
28 December 2015 (online)

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Kernaussagen
  • Antibiotika sind essenzielle Medikamente zur Behandlung von bakteriellen Infektionserkrankungen.

  • Gleichzeitig sollte unser intestinales Mikrobiom aber so wenig wie möglich aus dem Gleichgewicht gebracht werden, um das Risiko für Fehlbesiedelungen mit antibiotikaresistenten Bakterien so gering wie möglich zu halten.

  • Das Antibiotic Stewardship könnte ein wichtiger Mechanismus sein, um bei bakteriellen Infektionen Antibiotika auszuwählen, deren Wirkspektrum so schmal wie möglich und so breit wie nötig ist.

  • Gleichzeitig sollten neue Therapieansätze, wie z. B. die FMT, in klinischen, placebokontrollierten Studien evaluiert werden, um ggf. vorhandene Indikationen neben der rekurrierenden, therapierefraktären C. difficile assoziierten Diarrhoe zu identifizieren.

  • Auch Langzeitstudien sollten angestrebt werden, da eine Dysbiose u. U. auch erst nach Jahren zu Komplikationen führt.

  • Zudem ist zu beachten, dass momentan weder für den Begriff Dysbiose noch für den Begriff „gesundes“ Mikrobiom Referenzwerte vorliegen.