Z Gastroenterol 2016; 54(04): 312-315
DOI: 10.1055/s-0041-110808
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Screening colonoscopy and colorectal cancer: a single center long term study

Vorsorge-Koloskopie und kolorektales Karzinom: eine unizentrische Langzeituntersuchung
Jürgen v. Schönfeld
,
B. Müller-Steden
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Publication History

02 July 2015

06 December 2015

Publication Date:
07 April 2016 (online)

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Abstract

In Germany, colonoscopy has been introduced as a screening instrument more than 10 years ago. Immediate outcome (complications and adenoma detection) is well documented in a nation wide register, but there is only limited information on the decisive end points: long term incidence and mortality of colorectal carcinoma.

We therefore tried to contact all those 495 subjects (296 women and 199 men, mean age 63.9 years) that had been screened between 2003 and 2005 at our institution. We were able to trace 472 persons (96 %), 5.1 to 7.8 years after colonoscopy; a total of 2730 person years were analysed. Data were collected by direct telephone calls and follow up colonoscopy reports were retrieved.

Four malignant lesions were identified at screening. Another two colorectal carcinomas were diagnosed three and seven years after adenoma-negative colonoscopies: an advanced rectum carcinoma (index endoscopy described inadequate bowel preparation) and a coecum tumor. The patient with the rectum tumor subsequently died from the disease. The other five patients with colorectal carcinoma are disease-free. – Compliance with surveillance was limited, only 38 of 60 patients with advanced benign lesions and 49 out of 82 patients with a small tubular adenoma had a repeat colonoscopy, and this was performed a mean of 1.1 years later than advised. About half of the screened subjects were completely unaware of a recommended control interval or grossly wrong about it.

We conclude that colorectal carcinomas can occur despite screening colonoscopy, but this seems to be a rare event. Subjects screened are insufficiently informed as to recommendations on post-polypectomy surveillance. This is particularly worrying in the high risk group with benign, but advanced adenomas.

Zusammenfassung

Seit Ende 2002 wird die Vorsorgekoloskopie von den gesetzlichen Kassen in Deutschland finanziert. Daten zum kurzfristigen Ergebnis (Adenomfinderate und Komplikationen) werden in einem Register gesammelt, zu den entscheidenden Endpunkten der Methode (Inzidenz und Mortalität des kolorektalen Karzinoms im langfristigen Verlauf) liegen aber kaum Daten vor.

Zwischen 2003 und 2005 wurden in unserem Haus ambulant 495 Vorsorgekoloskopien (296 Frauen und 199 Männer, mittleres Alter 63,9 Jahre) durchgeführt. Wir haben 5,1 bis 7,8 Jahre später 472 Personen (96 %) telefonisch kontaktiert, und so 2730 Personenjahre nach Koloskopie ausgewertet. Befunde von Folgekoloskopien wurden erfasst.

Im Rahmen der Indexuntersuchung wurden 4 maligne Läsionen erfasst. Zwei weitere Karzinome wurden 3 bzw. 7 Jahre nach einer Adenom-freien Koloskopie diagnostiziert: ein lokal fortgeschrittenes Rektumkarzinom (in der Indexkoloskopie wurde eine unzureichende Vorbereitung beschrieben) und ein Zökumkarzinom. Der Patient mit dem Rektumkarzinom ist im weiteren Verlauf an seinem Tumorleiden gestorben, die anderen 5 Personen mit einem kolorektalen Karzinom sind tumorfrei. Die Nachsorge nach Entfernung neoplastischer Läsionen entsprach häufig nicht den Empfehlungen. Nur 38 von 60 Patienten mit fortgeschrittenen benignen Läsionen hatten eine endoskopische Kontrolle, desgleichen nur 49 von 82 Patienten mit einem tubulären Adenom unter einem Zentimeter. Kontrollen erfolgten im Mittel 1,1 Jahre später als empfohlen. Ungefähr die Hälfte der Untersuchten waren entweder im Unklaren bez. einer empfohlenen Kontrolle oder hatten eine gänzlich falsche zeitliche Vorstellung.

Kolorektale Karzinome können somit in seltenen Fällen auch trotz einer Vorsorgekoloskopie auftreten. Etwa die Hälfte der Untersuchten hat gar keine oder unzutreffende Vorstellungen bez. der empfohlenen Kontrollintervalle. Dies ist insbesondere beunruhigend im Hinblick auf diejenigen, bei denen ein fortgeschrittenes Adenom entfernt wurde und die wahrscheinlich eine Hochrisikogruppe darstellen.