Der Klinikarzt 2015; 44(12): 648
DOI: 10.1055/s-0041-110929
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CTEPH – Real-World-Daten bestätigen Wirksamkeit und Verträglichkeit von Riociguat

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Publication Date:
19 January 2016 (online)

 
 

Die chronisch thromboembolische pulmonale Hypertonie (CTEPH) und pulmonal arterielle Hypertonie (PAH) sind Formen der pulmonalen Hypertonie (PH). Bei operablen Patienten ist mit der pulmonalen Endarteriektomie (PEA) eine kurative Behandlung möglich. Für inoperable sowie Patienten mit persistierendem oder rezidivierendem Hypertonus nach PEA steht seit 2014 Riociguat (Adempas®) für eine gezielte medikamentöse Therapie zur Verfügung.

Riociguat stimuliert die lösliche Guanylatcyclase (sGC) als ein zentrales Molekül bei CTEPH und PAH. Der sGC-Stimulator erhöht die Sensitivität der sGC für den endogenen Vasodilatator Stickstoffmonoxid (NO) und stimuliert die sGC über eine zweite Bindungsstelle auch in Abwesenheit von NO. Über beide Mechanismen wird die Produktion von zyklischem Guanosinmonophophat (cGMP) gesteigert. cGMP vermindert den Gefäßtonus und wirkt antiproliferativ, antifibrotisch und antiinflammattorisch. In den Zulassungsstudien hatte Riociguat seine Wirksamkeit mit Zunahme der körperlichen Leistungsfähigkeit und guten Verträglichkeit sowohl bei Patienten mit CTEPH [ 1 ] in der CHEST-Studie als auch mit PAH [ 2 ] in der PATENT-Studie sowie deren Verlängerungen [ 3 ], [ 4 ] nachgewiesen. Real-World-Daten – in Amsterdam vorgestellt von Studienleiter Dr. Matthias Held, Würzburg – bestätigen nun die Ergebnisse der Studien bei Patienten mit CTEPH [ 5 ].

Zunahme der körperlichen Leistungsfähigkeit

An der Missionsärztlichen Klinik in Würzburg wurden die Daten von 56 Patienten mit Ersttherapie mit Riociguat bzw. Wechsel der Therapie auf das Medikament zwischen April 2014 und Mai 2015 erhoben, die inoperabel waren oder deren Hypertonus nach Operation persistierte bzw. rezidivierte. „In der Gesamtpopulation zeigte sich nach 3 Monaten eine um 40 m auf 334 m verlängerte 6-Minuten-Gehstrecke“, berichtete Held. Die Konzentration des Herzinsuffizienzmarkers NT-proBNP reduzierte sich um fast 900 pg/ml auf 2047 pg/ml. Die Therapie erwies sich als gut verträglich, so Held weiter. 64 % der Patienten konnten die maximale Dosis von 2,5 mg dreimal täglich erhalten. Reflux war vergleichbar häufig wie in der Zulassungsstudie, Kopfschmerz und Diarrhoe waren seltener, Schwindel dagegen häufiger. Der systolische und diastolische Blutdruck wurde mild, aber signifikant gesenkt. Nur bei einer Patientin kam es zu einer Synkope, die jedoch nicht behandlungsassoziiert war, sodass die Therapie fortgesetzt werden konnte.

Michael Koczorek, Bremen

Quelle: Symposium „Practical Use of Riociguat in PAH and CTEPH“, Jahrestagung der European Respiratory Society (ERS), am 29. September 2015 in Amsterdam. Veranstalter: Bayer Health Care.


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