Diabetes aktuell 2015; 13(08): 375
DOI: 10.1055/s-0041-111264
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Typ-2-Diabetes – Vereinfachung der Insulingabe

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Publication Date:
11 January 2016 (online)

 

    Seit Februar 2015 steht mit Liprolog® 200 Einheiten/ml im KwikPenTM (Insulin lispro) das erste hochkonzentrierte Insulinanalogon zur Verfügung. Durch seine doppelte Konzentration verringert sich das Injektionsvolumen um die Hälfte. Während eines Presse-Round-Tables im Rahmen der DDG-Herbsttagung 2015 in Düsseldorf berichteten Diabetologen von ihren Erfahrungen mit der neuen Darreichungsform. Für den Patienten bedeutet dies weniger spritzen, weniger Rezepte und weniger Kosten.

    Im Zuge einer zunehmend indiviualisierten Therapie, so Dr. Ralph Achim Bierwirth, Essen, ist eine flexible Therapie von Vorteil, die den diabetologischen Patienten zielgerichtet behandelt. Beim Typ-2-Diabetes imponieren oftmals die postprandialen Spitzen, die nicht nur ein Prodromalsyndrom eines beginnenden Diabetes darstellen, sondern ebenfalls toxisch auf die Betazellen wirken. Zudem ist gerade eine Erhöhung der postprandialen Glukosewerte mit einer gestiegenen Myokardinfarkt-Mortalität assoziiert, gibt Bierwirth zu bedenken.

    Mehr Flexibilität in der Diabetestherapie

    Aufgrund der heutzutage vielfältigen Therapieoptionen kann Insulin in den verschiedenen Applikationsformen flexibel verabreicht werden, um eine gute Glukosekontrolle zu erreichen, ohne in Hypoglykämien abzurutschen, oder diese doch zumindest zu minimieren. Ein kurzwirksames Insulin kann daher gezielt bei zu hohen postprandialen Glukosewerten angewandt werden. Somit gibt es für Insulin lispro eine recht heterogene Zielgruppe, meint Bierwirth: „Jüngere Menschen, Sportler, Patienten auf Reisen, Pflegebedürftige.“

    In der hochdosierten Form Liprolog® U200 ändert sich für den Patienten nichts, weil er, wie gehabt, seine Einheiten vor der Injektion einstellt. „Eine Einheit bleibt eine Einheit.“ Liprolog® U200 ist indiziert und zugelassen für Patienten, die mindestens 20 Einheiten pro Tag benötigen. „Dies sind allerdings bei den Patienten, die ein kurzwirksames Insulin benötigen rund zwei Drittel“, betont Bierwirth.

    Die Ärzte erwarteten unter anderem eine verbesserte Patienten-Compliance, weniger Gewebereaktionen und Schmerzen, aber auch weniger Einbestellungen für Insulinverordnungen in die Praxis. Diese Erwartungen sieht auch Dr. Kröger, Hamburg, in seiner Praxis bestätigt. „Meine Patienten sind nach der Umstellung zufriedener mit ihrer Therapie – auch, weil der Pen durch die doppelte Konzentration länger hält. Sie müssen nun seltener Rezepte anfordern und weniger in der Apotheke zuzahlen.“

    Reimund Freye

    Quelle: Presse-Round-Table: „Doppelt konzentriert, weniger injiziert: Liprolog®200 – in der Praxis, von Patienten angenommen“ im Rahmen der Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft, Düsseldorf, 6. Nov. 2015. Veranstalter: Berlin Chemie


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