Rofo 2021; 193(S 01): S10
DOI: 10.1055/s-0041-1723154
Vortrag (Wissenschaft)
Herzdiagnostik

CT-basierte Messung des myokardialen Strains in Patienten mit forgeschrittener Herzklappenerkrankung: Eine Machbarkeitsstudie

M Vach
1   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Radiologie, Bonn
,
J Vogelhuber
2   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Kardiologie, Bonn
,
M Weber
2   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Kardiologie, Bonn
,
A Sprinkart
1   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Radiologie, Bonn
,
C Pieper
1   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Radiologie, Bonn
,
D Kütting
1   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Radiologie, Bonn
,
U Attenberger
1   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Radiologie, Bonn
,
J Luetkens
1   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Radiologie, Bonn
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung Ziel der Arbeit war es die Machbarkeit von CT-basierten Messungen des myokardialen Strains bei Patienten mit fortgeschrittener Herzklappenerkrankung zu untersuchen und diese mit Strain-Messungen in der Echokardiographie (TTE) zu vergleichen.

    Material und Methoden 43 konsekutive Patienten mit klinisch indizierten retrospektiv getriggerten Herz-CTs und einer fortgeschrittenen Herzklappenerkrankung wurden retrospektiv untersucht. Der longitudinale, zirkumferente sowie radiale systolische Strain wurde unter Verwendung eines kommerziell erhältlichen CT-Strain-Softwaretools bestimmt. Bei 36/43 (83,7%) Patienten wurde die CT-basierte Strain-Messung mit der TTE verglichen. Um die CT-basierten und die TTE-basierten Strain-Messungen zu vergleichen wurden der Korrelationskoeffizient nach Pearson bestimmt sowie eine Bland-Altman-Analyse durchgeführt. Die Intra- und Inter-Reader-Reliabilität der CT-basierten Strain-Messungen wurde mit Hilfe des Intra-Klassen-Korrelationskoeffizienten (ICC) bewertet.

    Ergebnisse Die Strain-Messungen waren bei allen Patienten durchführbar. Der CT-basierte globale longitudinale Strain (GLS) korrelierte mäßig mit dem TTE-basierten GLS (r = 0,6, p < 0,001). Es wurde eine mäßige Korrelation zwischen CT-basiertem GLS und CT-basierter linksventrikulärer Ejektionsfraktion gefunden (LVEF, r = − 0,66, p = 0,036). Die Bland-Altman-Analyse zeigte eine systematische Unterschätzung des myokardialen Strains durch die kardiale CT (mittlere Differenz: − 5,8%, 95% Konfidenzintervall zwischen − 13,3% und 1,8%). Die Strain-Messungen zeigten eine ausgezeichnete Intra- und Inter-Reader-Reliabilität mit einer Intra-Reader-ICC von 1,0 und einem Inter-Reader-ICC von 0,99 für die GLS-Messungen.

    Schlussfolgerungen CT-basierte Strain-Messungen sind bei Patienten mit fortgeschrittener Herzklappenerkrankung durchführbar. Sie sind in hohem Maße reproduzierbar und korrelieren mit etablierten Parametern der Herzfunktion. Unsere Ergebnisse ermutigen die Implementierung CT-basierter Strainmessungen in der klinischen Routine.


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    Publication History

    Article published online:
    11 May 2021

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