Rofo 2021; 193(S 01): S17-S18
DOI: 10.1055/s-0041-1723179
Vortrag (Wissenschaft)
Kinderradiologie

Protokollbasierte MRT-Bildgebung pädiatrischer Hirntumoren: Einfluss von Compressed SENSE auf Bildqualität und Untersuchungszeit

R Meister
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Abteilung für Pädiatrische Radiologie, Hamburg
,
M Groth
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Abteilung für Pädiatrische Radiologie, Hamburg
,
J Jürgens
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Abteilung für Pädiatrische Radiologie, Hamburg
,
S Zhang
2   Philips Healthcare, Hamburg
,
C Katemann
3   Philips Healthcare, Hamburg
,
T Amthor
4   Philips Research, Hamburg
,
J Buhk
5   Asklepios Kliniken St. Georg und Wandsbek, Abteilung für Neuroradiologie, Hamburg
,
J Herrmann
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Abteilung für Pädiatrische Radiologie, Hamburg
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung Vergleich eines MRT-Protokolls für pädiatrische Hirntumor-Patienten mit und ohne Compressed SENSE (C-SENSE) hinsichtlich Bildqualität, Artefaktlast, Untersuchungszeit und Specific Energy Dose (SED).

    Material und Methoden Zwei aufeinanderfolgende MRT-Untersuchungen mit und ohne C-SENSE (Philips Ingenia 3,0 Tesla) von 22 Kindern und Jugendlichen im Alter von 2,33 bis 18,83 Jahren wurden verglichen. Die standardisierten Protokolle enthielten je eine 3D T1w Turbo-Field-Echo (TFE) Sequenz vor und nach i. v.-Kontrastmittelgabe, eine T2w Turbo-Spin-Echo (TSE) Sequenz und eine Fluid Attenuated Inversion Recovery (FLAIR) Sequenz. Technische Bildparameter des Standardprotokolls wurden soweit möglich im C-SENSE-Protokoll übernommen. TR/TE der C-SENSE FLAIR wurden darüber hinaus hinsichtlich der Liquorunterdrückung optimiert. Untersuchungszeit und SED wurden mittels Logfile-Analyse evaluiert. Bildqualität und Artefaktlast wurden in definierten anatomischen Regionen für jeden Patienten im Consensus Reading durch zwei Pädiatrische Radiologen anhand von festgelegten Punkte-Scores ausgewertet.

    Ergebnisse Die Untersuchungszeit des C-SENSE Tumorprotokolls war signifikant kürzer als die des Standard-Protokolls (20,94 ± 1,85 min vs. 16,52 ± 1,60 min, p = 0,001). Die SED wurde um 53,8% reduziert (1703,6 ± 116,9 J/kg vs. 786,3 ± 150,3 J/kg, p < 0,001). Bildqualität und Bildschärfe wurden in C-SENSE 3D T1-TFE sowie in C-SENSE FLAIR verbessert (jeweils p = 0,001) und blieben in C-SENSE T2-TSE erhalten. Unterschiedliche C-SENSE-typische Artefakte ohne Beeinträchtigung der diagnostischen Bildqualität wurden identifiziert. Durch Anpassung von TR/TE konnten Liquorflussartefakte in C-SENSE FLAIR suffizient unterdrückt werden.

    Schlussfolgerungen Mittels Compressed SENSE kann die Untersuchungszeit eines Hirntumor-Protokolls pädiatrischer Patienten im MRT signifikant verkürzt werden, ohne dass es zu einem Verlust von Bildqualität kommt. Durch Verminderung von SAR/SED ergeben sich weitere Vorteile für unterschiedliche Patientengruppen.


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    Publication History

    Article published online:
    11 May 2021

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