Rofo 2021; 193(S 01): S21
DOI: 10.1055/s-0041-1723190
Vortrag (Wissenschaft)
Muskuloskelettale Radiologie

MR-basierte Proton-Density Fat Fraction (PDFF) der Lendenwirbelsäule zur Differenzierung von osteoporotischen Patienten mit und ohne Wirbelkörperfrakturen

F Gassert
1   Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
,
A Kufner
1   Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
,
F Gassert
1   Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
,
Y Leonhardt
1   Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
,
S Kronthaler
1   Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
,
B Schwaiger
2   Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für diagnostische und interventionelle Neuroadiologie, München
,
C Böhm
1   Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
,
M Makowski
1   Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
,
J Kirschke
3   Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für diagnostische und interventionelle Neuroradiologie, München
,
T Baum
3   Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für diagnostische und interventionelle Neuroradiologie, München
,
D Karampinos
1   Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
,
A Gersing
1   Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung In dieser Studie wurde untersucht, inwieweit die PDFF eine Unterscheidung zwischen osteoporotischen und traumatischen Wirbelkörperfrakturen ermöglicht. Zudem wurde die PDFF als möglicher Biomarker für das Frakturrisiko evaluiert.

    Material und Methoden Insgesamt wurden 52 Patienten (durchschnittliches Alter 67,5 ± 12,9 Jahre, 34 Frauen) eingeschlossen, von denen 32 eine oder mehrere Wirbelkörperfrakturen der Lendenwirbelsäule aufwiesen (66,4 ± 14,4 Jahre; 20 Frauen). Die Kontrollgruppe umfasste 20 Patienten (69,3 ± 10,1 Jahre; 14 Frauen). Die Knochendichte (Bone Mineral Density, BMD) wurde mittels quantitativer CT bestimmt. Die Patienten wurden in eine Gruppe mit normwertigen BMD-Werten (> 120 g/cm3) und eine mit erniedrigten BMD-Werten (BMD < 120 g/cm3) unterteilt. PDFF Maps wurden aus einer Chemical-shift-kodierten Wasser-Fett Separation generiert. Die Lendenwirbelkörper L1-L5 wurden mit Ausnahme der frakturierten Wirbelkörper segmentiert. Mit Hilfe eines für Alter, Geschlecht und BMD adjustierten multivariablen linearen Regressionsmodells wurden Zusammenhänge zwischen dem Vorliegen einer Fraktur und der PDFF analysiert.

    Ergebnisse Insgesamt zeigte sich eine signifikante Korrelation zwischen der durchschnittlichen PDFF und BMD (r = − 0,66; P < 0,001), was hohe PDFF Werte in Patienten mit niedriger BMD impliziert. In der Subgruppe mit erniedrigten BMD-Werten wiesen die Patienten mit osteoporotischen Frakturen eine signifikant höhere PDFF auf als diejenigen ohne Fraktur (adjustierte durchschnittliche Differenz der Gruppen [95% Konfidenzintervall]: 0,20 [0,13; 0,27]; P < 0,001). Unter den Patienten mit Wirbelkörperfrakturen hatten diese mit traumatischen eine signifikant niedrigere PDFF als diejenigen mit osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen (P < 0,001).

    Schlussfolgerungen Die PDFF der Lendenwirbelkörper ermöglicht die Unterscheidung zwischen osteoporotischen Patienten mit und ohne Wirbelkörperfraktur und stellt somit einen strahlungsfreien Biomarker für das Frakturrisiko dar.


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    Publication History

    Article published online:
    11 May 2021

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