Rofo 2021; 193(S 01): 32
DOI: 10.1055/s-0041-1723224
Vortrag (Wissenschaft)
Thoraxradiologie

MRT der Lunge: Langjährige Überwachung von Lungenveränderungen bei zystischer Fibrose in der nativen Lungen- MRT

M Kraus
1   UKT Tübingen, Interventionelle und diagnostische Radiologie, Tübingen
,
M Esser
1   UKT Tübingen, Interventionelle und diagnostische Radiologie, Tübingen
,
L Kiefer
1   UKT Tübingen, Interventionelle und diagnostische Radiologie, Tübingen
,
R Schwarz
1   UKT Tübingen, Interventionelle und diagnostische Radiologie, Tübingen
,
P Utz
2   UKT Tübingen, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Tübingen
,
U Graepler-Mainka
2   UKT Tübingen, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Tübingen
,
I Tsiflikas
1   UKT Tübingen, Interventionelle und diagnostische Radiologie, Tübingen
,
J Schäfer
1   UKT Tübingen, Interventionelle und diagnostische Radiologie, Tübingen
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung Genotyp und Phänotyp der zystischen Fibrose (CF) zeigen eine heterogene klinische Ausprägung insbesondere der strukturellen Lungengerüstveränderungen (SLD). Ziel dieser Studie war daher die Evaluation der SLD in der thorakalen Magnetresonanztomographie bei CF-Patienten mittels bildmorphologischer Beurteilung über 6 Jahre im Verlauf und Korrelation zur Lungenfunktion mittels FEV1.

    Material und Methoden In diese retrospektive Auswertung wurden alle CF Patienten eingeschlossen, die im Verlauf von 6 Jahren mindesten 3 MRT Verlaufsuntersuchungen und Lungenfunktionstests erhielten. Alle Lungen-MRTs erfolgen nach Standardprotokoll bei 1,5 T (PDw Flash 3D in Atemstop, coronale T2w TSE mit Doppeltriggerung und funktioneller sagittaler PDw Flash 2D Sequenz in submaximaler In- und Exspiration). Die strukturellen Lungenveränderungen wurden in jedem Lungenlappen mittels semi-quantitativem MR-CF-Score beurteilt: Dieser beinhaltet Bronchiektasien/peribronchiale Wandverdickung, Mukusverlegung, zentrilobuläre Opazität, Konsolidierung, Sakkulation und Überblähung/Air Trapping. Zum individuellen Vergleich und Standardisierung wurde ein Z-Score sowohl für die MR-CF-Scores als auch FEV1 gebildet und zeitlich korreliert.

    Ergebnisse 41 Patienten (Alter 10.2 (SD 5.2) Jahre, männlich 19) wurden eingeschlossen. Im 6- Jahresverlauf zeigte sich ein Abfall der FEV1 Werte um − 0.77% pro Jahr (SD 2.1) bei einem Ausgangswert von 91.1% (SD 14.3) und ein Anstieg des MR-CF-Scores von 5.6 (SD 5.0) um 6.4 Punkte (SD 3,69). Der Z-Score in Relation zum normierten Untersuchungszeitpunkt zeigte einen deutlichen Unterschied: bei Z- FEV1 (− 1) mit einer Steigung von 0.03 (p = 0.38) und Z-MR-CF-S0.14 (p < 0.001). Die größten kategorischen Unterschiede der Z-Scores waren bezüglich Bronchiektasien und Überblähung zu beobachten.

    Schlussfolgerungen Der Anstieg des MR-CF-S zeigte im Verlauf einen signifikante raschere Progression der Erkrankung als der Abfall von FEV1. Das Lungen-MRT sollte daher als Routineuntersuchung mindesten alle 2 Jahre durchgeführt werden.


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    Publication History

    Article published online:
    11 May 2021

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