Einfluss des Schulungsstandes von Menschen mit Diabetes mellitus auf den HbA1c

Fragestellung Der HbA1c ist als Parameter für die Güte einer Stoffwechseleinstellung bei Patienten mit Diabetes mellitus etabliert. Die Arbeit untersucht die Abhängigkeit des HbA1c vom Schulungsstatus stationär behandelter Patienten.

Methode 82 konsekutive stationäre Patienten wurden mittels Patientenfragebogen hinsichtlich ihres Schulungsstatus befragt. Erfasst wurden anthropometrische Daten, die Teilnahme an Schulungen / Modulen während des Klinikaufenthaltes. Dies wurde mit dem HbA1c in Relation gesetzt.

Ergebnisse Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 (SP:61 %) und Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 / Typ 3 (SP: 39 %) wurden untersucht. Der HbA1c der Patienten mit einer Diabetesschulung innerhalb der letzten 2 Jahre lag durchschnittlich bei 8,9 %, 52,1 % wiesen einen HbA1c > 7,5 % auf. Patienten ohne Diabetesschulung innerhalb der letzten 2 Jahre hatten durchschnittlich einem HbA1c von 9,8 %, 88,9 % wiesen einen HbA1c > 7,5 % auf. In der SP waren 16 Patienten mit Erstdiagnose Diabetes (MW HbA1c: 11,5 %). Während der Behandlung besuchten die meisten Patienten mehr als 7 Schulungsmodule. In allen Gruppen gab es Patienten, die Schulungen weniger häufig nutzten. Als mögliche Gründe konnten psychische Erkrankungen, eine Demenz oder das Vorliegen schwerwiegender internistischer Begleiterkrankungen objektiviert werden.

In der bereits im Vorfeld der Behandlung geschulten Patientengruppe zeigte sich, dass der HbA1c deutlich höher war, wenn die letzte Schulungsteilnahme mehr als zwei Jahre zurücklag. Der Unterschied war signifikant (p = 0,008).

Schlussfolgerung Die Schulungsanamnese hat in der untersuchten Gruppe Auswirkungen auf den HbA1c. Stationäre Schulungseinrichtungen sollten sowohl psychische Begleiterkrankungen, Demenzerkrankungen und internistische Folgeerkrankungen mitbehandeln können.

Interessenskonflikt

keiner

Publication History

Article published online:
06 May 2021