Fragestellung Eine Behandlung des Diabetes in einer Diabetologischen Schwerpunkt-praxis (DSP) bietet
eine facettenreiche multimodale Behandlung an. Ziel der Studie ist, Patienten mit
D.m. Typ-2 der zwei Behandlungsebenen auf psychodiabetologische Parameter zu untersuchen.
Methoden Es werden Patienten mit D.m. Typ-2 aus den zwei Behandlungsebenen (HAP, DSP) im Landkreis
Amberg-Sulzbach einmalig befragt. Die Ermittlung des Selbstmanagement (SM) findet
mittels DSMQ Diabetische Belastungen mittels PAID, psychische und körperliche Lebensqualität
mittels SF-36 statt. Zur statistischen Auswertung werden multiple Regression und t-Tests/U-Tests
verwendet.
Ergebnisse 128 Personen (nHAP = 52, nDSP = 76) haben an der Erhebung teilgenommen. Das Durchschnittsalter
beträgt M = 65.11 (±10.77) Jahre. Der HbA1c der HAP beträgt M=7.04 (±1.18) %, der
DSP-Gruppe M=7.34(±1.36) %. 54 % der DSP hat diabetische Folgeerkrankungen entwickelt.
59.6 % der HAP-Gruppe berichten keine Komplikationen. 79 % der HAP wird mit OAD therapiert,
68.5 % einer DSP werden mittels Injektionstherapie&OAD-Kombinationstherapie behandelt.
Patienten einer DSP weisen eine komplexere Medikamententherapie auf (χ2 (3) =29.212, p < .001). Es konnten keine Unterschiede in der Lebensqualität und Belastungen
gefunden werden. Der Durchschnittswert im SM der HAP beträgt x̄=6.63 (SD= 1.48), bei
DSP x̄=7.38 (SD=1.46). Es gab einen sign. Unterschied im SM. Das SM der HAP-Gruppe
ist um .76 kleiner (97.5 % - CI [-.134,-1.389]), T (115) = -2.755, p=.007. Bei einem
Mediansplit der Stichprobe nach SM haben Patienten mit höherem SM niedrigere diabetische
Belastungen und höhere psychische Lebensqualität.
Schlussfolgerung Patienten einer DSP weisen besseres SM auf, trotz komplexerer Medikamententherapie
und entwickelten Komplikaktionen. Die Ergebnisse untermauern die Wichtigkeit von Diabetesschulung
und -beratung im Therapieverlauf von D.m.Typ-2.