Haben „Looper“ eine bessere glykämische Kontrolle?

Fragestellung Haben Menschen mit Diabetes, die ein Closed-Loop-System (CL) benutzen eine bessere glykämische Kontrolle als Personen mit einer reinen Insulinpumpentherapie (CSII) oder einer intensivierten Insulintherapie (ICT)?

Methodik Für den Digitalisierungs- und Technologie-Report Diabetes 2020 (D.U.T) wurden von August bis Oktober 2019 bundesweit 3427 Menschen mit Diabetes u.a. zu ihren Einstellungen zu Diabetestechnologien, ihrer aktuellen Diabetesbehandlung und ihrer glykämischen Kontrolle befragt. Für diese Untersuchung wurden die Antworten von Personen mit Typ-1-Diabetes bzw. der Eltern von Kindern mit Typ-1-Diabetes ausgewertet.

Ergebnisse 2249 Menschen mit Typ-1-Diabetes (durchschnittlich 47,5 Jahre alt; 23,4 Jahre Diabetesdauer; 54,5% weiblich) und 276 Eltern von Kindern mit Typ 1 Diabetes (durchschnittlich 10,6 Jahre alt; 4,4 Jahre Diabetesdauer; 50,7% weiblich) wurden ausgewertet. Von diesen wenden 42,6% eine CSII-Therapie, 51,3% eine ICT und 6,2% eine Closed-Loop-Therapie an. Menschen mit einer CL hatten einen signifikant (p < 0.001) niedrigeren HbA1c (6.3  ±  0.7%) als Personen mit einer CSII (7,1 ± 1,0%) oder ICT (7,0 ± 1,3%). Posthoc Kontraste mit dem Scheffe-Test zeigten signifikante Unterschiede zwischen CSII und CL (p =.000), MDI und CL (p=.000), jedoch nicht zwischen CSII und ICT (p=.443). Eine Subanalyse bei Kindern mit CL und Kindern mit CSII oder MDI zeigte ähnliche Ergebnisse (CL 6,3 ± 0,3%; CSII 7,2 ± 1,0%; MDI 7,1 ± 1,4%; p=.018).

Schlussfolgerung Die Nutzung eines Closed-Loop-Systems ist bei Menschen mit Typ-1-Diabetes im Vergleich zur Therapie mit ICT oder alleiniger Insulinpumpentherapie mit einer besseren glykämischen Kontrolle assoziiert.

Interessenskonflikt

Berlin Chemie

• Literatur

• Kulzer B, Heinemann L. Digitalisierungs- und Technologiereport 2020. Mainz: Kirchheim;

Publication History

Article published online:
06 May 2021