CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S41
DOI: 10.1055/s-0041-1727710
Poster
Hals

Positiver Nachweis von Salmonellen in einer infizierten lateralen Halszyste

A Csapo
1   Ameos Klinikum Halberstadt, Hals-Nase-Ohrenheilkunde, Halberstadt
,
J Kohl
1   Ameos Klinikum Halberstadt, Hals-Nase-Ohrenheilkunde, Halberstadt
,
J Langer
1   Ameos Klinikum Halberstadt, Hals-Nase-Ohrenheilkunde, Halberstadt
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Eine laterale Halszyte entsteht durch den fehlerhaften Verschluss des embryonalen 3. oder 4. Kiemenbogens. Lat. Halszysten manifestieren sich häufig zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr. Sie zeigen sich als meist einseitige, gut verschiebliche, prall-elasische Schwellung am Vorderrand des M. sternocleidomastoideus.

    Fallbericht Eine 57-jährige Patientin stellte sich mit einer dolenten Schwellung der linken Halsseite sowie einer Temperatur von 39,4°C vor. Klinisch zeigte sich zervikal links in Regio II eine indurierte, nicht verschiebliche, überwärmte Schwellung. Im Labor ergab sich eine Leukozytose sowie ein erhöhter CRP-Wert. Sonographisch stellte sich eine zystische, echogemischte Raumforderung dar. Bei Verdacht auf eine infizierte laterale Halszyste wurde eine Punktion durchgeführt. Bei der mikrobiologischen Aufarbeitung des Punktates sowie der Blutkultur ließ sich Salmonella ser. Enteritidis nachweisen. Nach Initialtherapie mit Unacid wurde die Antibiose nach Eintreffen des mikrobiologischen Ergebnisses auf Metronidazol umgestellt.Hierunter waren die Symptome und Entzündungsparameter rückläufig. Die Sonographiekontrolle zeigte eine geringfügige Abnahme der Zystengröße.

    Diskussion Bei der Diagnose einer lateralen Halszyste ist eine Exstirpation, ggf. mit Tonsillektomie zur definitiven Therapie anzuraten. Eine Punktion ist zur akuten Linderung der Beschwerden oder zur Infektsanierung zu empfehlen.

    Fazit In der Literatur findet sich bisher keine Beschreibung eines Nachweises von Salmonella-Spezies in einer lateralen Halszyste. Im beschriebenen Fall hatte der Erregernachweis eine Änderung des therapeutischen Antibiotikaregimes zur Folge. Möglicherweise bestand eine Salmonella-Infektion, diezu einer Anreicherung im Blut und Absiedlung in der lat. Halszyste führte.


    #

    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.


    Korrespondenzadresse

    Dr. med. Langer Jörg
    Ameos Klinikum Halberstadt, Hals-Nase-Ohrenheilkunde
    Halberstadt

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

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