CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S72
DOI: 10.1055/s-0041-1727808
Abstracts
Kopf-Hals-Onkologie: Tumorchirurgie / funktionell rekonstruktive Chirurgie

Konzept zur erfolgreichen Durchführung des mikrovaskulären Gewebetransfers im Kopf-Hals-Bereich: „Keep it simple, stupid"

JF Clausen
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Hamburg
,
L Wittig
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Hamburg
,
CS. Betz
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Hamburg
,
N Möckelmann
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Hamburg
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Der freie, mikrovaskuläre Gewebetransfer ist eine etablierte und ebenso anspruchsvolle Operation, die in 1-9 %  der Fälle mit einem Transplantatversagen einhergeht. Die operativen Schritte, als auch das peri- und postoperative Management unterliegen hoher interindividueller und -institutioneller Variabilität. In dieser Studie wird ein standardisiertes, einfaches Konzept vorgestellt und ausgewertet.

    Methodik Retrospektive Analyse aller Operationen mit freien Gewebetransplantaten in Bezug auf Transplantattyp, Nahttechnik und transplantatbedingte Frühkomplikationen. Beschreibung des intra-, peri- und postoperativen Vorgehens.

    Ergebnisse Im Zeitraum von 08/2017 bis 11/2020 wurden 91 Weichgewebslappen im Kopf-Hals-Bereich transplantiert. In 75 %  lag der Defekt pharyngolaryngeal oder in der Mundhöhle, in 25 %  bestand ein Defekt der Gesichts- oder Halsweichteile. Es wurden insgesamt 47 ALT-, 40 Unterarm-, drei SCIP- und ein Latissimus dorsi-Lappen eingesetzt. In allen Fällen erfolgte die arterielle End-zu-End Anastomosierung mit Nylonfaden in Einzelknopftechnik. Die venöse Anastomose erfolgte zu 54 %  mittels Venencuppler, in 63 %  der Fälle wurden zwei venöse Anastomosen angefertigt. Standardmäßig erfolgte die prä- und postoperative Thromboseprophylaxe mit Clexane, keine intraoperative Heparingabe. Die Transplantatkontrollen erfolgten mittels Inspektion und Gefäßdoppler. In keinen Fall war eine Anastomosenrevision notwendig. Ebenso trat kein Transplantatverlust auf. Einmalig zeigte sich eine kleinflächige randständige Nekrose.

    Diskussion Bei technisch korrekt durchgeführtem mikrovaskulärem Gewebetransfer mit gleichzeitig effektivem, einfachem peri- und postoperativen Management lassen sich, unabhängig von Art des Transplantats und Defekts, exzellente Erfolgsraten erzielen.

    Poster-PDF A-1430.pdf


    #

    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

    Korrespondenzadresse

    Dr. med. Clausen Jacob Friedrich
    Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
    Hamburg

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

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