CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S135-S136
DOI: 10.1055/s-0041-1728004
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Otologie / Neurotologie / Audiologie

Subjektiver und audiometrischer Nutzen nach CI-Versorgung bei single-sided deafness im Erwachsenenalter.

JS Boschke
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie der Ruhr-Universität Bochum, Bochum
,
C Völter
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie der Ruhr-Universität Bochum, Bochum
,
S Dazert
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie der Ruhr-Universität Bochum, Bochum
,
JP Thomas
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie der Ruhr-Universität Bochum, Bochum
› Author Affiliations
 
 

    Die Therapie der single-sided deafness (SSD) mit einem CI stellt ein mittlerweile etabliertes Vorgehen dar, dennoch finden sich hierbei interindividuell noch heterogene Ergebnisse.

    Das Kollektiv umfasste 50 Erwachsene im Alter von 51 ( ± 12,6) Jahren mit erworbener SSD, die seit 2012 implantiert wurden. Die Hörerfahrung mit dem CI betrug 6-96 Monate. Erhoben wurde der subjektive (SSQ-, Höranstrengungs- sowie ein hierfür entwickelter Fragebogen) wie audiometrische Nutzen (Freiburger Sprachaudiometrie sowie Oldenburger Satztest in den Konfigurationen S0N0, S0Nssd sowie SssdNnh).

    Subjektiv zeigte sich eine Verbesserung des Sprachverstehens und Richtungshörens (p < 0,001), jedoch keine Verbesserung der Hörqualität (p=0,053). Zudem ließ sich eine Reduktion der Höranstrengung durch die CI-Versorgung nachweisen (p < 0,001, 3,4 vs. 4,3). Die Patientenzufriedenheit betrug 8,5 (+/-1,7) Punkte (1=sehr unzufrieden-10=sehr zufrieden) bei einer Tragedauer von 12 ( ± 3,6) h/d. Das mittlere Einsilber-Verstehen betrug im Freiburger Sprachaudiogramm bei 65dB 46,9 ( ± 23)  % , bei 80dB 57,6 ( ± 26)  % . Im Störgeräusch fand sich nur in der Testsituation SssdNnh eine Verbesserung der CI-on gegenüber der CI-off Situation (p < 0,001). Fünf Patienten wiesen audiometrisch keinen messbaren Gewinn durch das CI auf (ESV 9 %  (65 dB) bzw. 11 %  (80dB)). Eine eindeutige Ursache für das schlechtere Outcome dieser Patienten ließ sich bislang nicht eruieren. Mit 90  %  weist die überwiegende Mehrzahl der Patienten mit SSD einen nachweisbaren Nutzen hinsichtlich des Sprachverstehens, des Richtungshörens, der Lebensqualität und der Reduzierung der Höranstrengung auf. Für die Gruppe der poor performer (10 % ) lassen sich in dem untersuchten Patientenkollektiv bislang noch keine eindeutigen prädiktiven Faktoren nachweisen.


    #

    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.


    Korrespondenzadresse

    Boschke Judith Susanna
    Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie der Ruhr-Universität Bochum
    Bochum

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

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