CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S157
DOI: 10.1055/s-0041-1728072
Poster
Otologie / Neurotologie / Audiologie

Die Rolle der postoperativen 3D- Bildgebung nach CI-Versorgung bei Innenohranomalie – Ein Fallbericht

V Thimsen
1   Universitätsklinikum Erlangen, Hals-Nasen-Ohrenklinik, Kopf- und Halschirurgie, Erlangen
,
F Eisenhut
2   Universitätsklinikum Erlangen, Neuroradiologie, Erlangen
,
L Taha
1   Universitätsklinikum Erlangen, Hals-Nasen-Ohrenklinik, Kopf- und Halschirurgie, Erlangen
,
J Hornung
1   Universitätsklinikum Erlangen, Hals-Nasen-Ohrenklinik, Kopf- und Halschirurgie, Erlangen
,
H Iro
1   Universitätsklinikum Erlangen, Hals-Nasen-Ohrenklinik, Kopf- und Halschirurgie, Erlangen
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Die Fazialis-Kostimulation ist eine seltene Komplikation nach Cochlea-Implantat-Versorgung. Die exaktere mehrdimensionale prä- und postoperative Bildgebung sowie die, an die anatomischen Verhältnisse angepasste Elektrodenwahl, hat in den letzten Jahren zu einer Reduktion dieser Komplikation geführt.

    Fallvorstellung In unserem CI-Zentrum stellte sich ein 23-jähriger Mann mit Hemispasmus facialis bei Wahrnehmung von Geräuschen nach Cochlea-Implantat-Versorgung links im Alter von 5 und Elektrodenwechsel im Alter von 9 Jahren bei beidseitiger an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit vor. Nach dem Elektrodenwechsel war extern zur postoperativen Lagekontrolle ein transorbitales Röntgen-Felsenbein durchgeführt worden, wobei sich eine regelrechte Aufspiralisierung und Projektion der Elektrode zeigte. Bisher hätten verschiedene Elektrodeneinstellungen mit Abschwächung der Stimulation lediglich zur Reduktion der Beschwerden geführt, dies jedoch unter Inkaufnahme eines subjektiv schlechteren Sprachverständnisses. Zur weiteren Diagnostik führten wir ein Dyna-CT mit 3D Rekonstruktion durch. Hierbei zeigte sich zwar ein regelrecht aufspiralisiertes Implantat, jedoch konnte die dreidimensionale Bildgebung ebenso eine Dislokation aus der anatomisch verplumpten Cochlea mit Kontakt zum N. facialis darstellen. Anhand der CT-Bilder konnten die Elektroden 6-9 als ursächliche „Kostimulatoren“ festgelegt und in Folge deaktiviert werden, wodurch eine Beschwerdefreiheit erzielt wurde.

    Diskussion Anhand des dargestellten Falls wird die Bedeutung der zwei- und dreidimensionalen postoperativen Bildgebung gerade bei anatomischen Anomalien unterstrichen. Die Ursache der Fazialis-Kostimulation hätte dadurch deutlich früher festgestellt und behoben werden können.


    #

    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.


    Korrespondenzadresse

    Dr. med. Thimsen Vivian
    Universitätsklinikum Erlangen, Hals-Nasen-Ohrenklinik, Kopf- und Halschirurgie
    Waldstraße 1
    91054 Erlangen

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

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