CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S174
DOI: 10.1055/s-0041-1728287
Poster
Otologie / Neurotologie / Audiologie

Möglicher synergistischer Effekt von Betahistin und Selegilin zur Steigerung der cochleären Mikrozirkulation

F Ihler
1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, München
,
B Kloos
1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, München
,
JL. Spiegel
1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, München
,
BG. Weiß
1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, München
,
M Canis
1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, München
,
Mattis R. O. Bertlich
1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, München
› Author Affiliations
 
 

    Betahistin wird vielfach zur konservativen Behandlung von Morbus Menière eingesetzt. Über Wirkmechanismus und Dosierung wird noch diskutiert. Aus früheren Arbeiten im Tiermodell ist eine Steigerung der cochleären Mikrozirkulation ab einer systemischen Verabreichung von 0,1 mg/kg KG bekannt. Selegilin hemmt Monoaminooxidase-Enzyme und damit potenziell den Abbau von Betahistin. In dieser Arbeit soll daher experimentell untersucht werden, ob eine gemeinsame systemische Verabreichung die Wirkung von Betahistin verstärkt.

    Bei jeweils 6 Dunkin-Hartley Meerschweinchen in 3 Versuchsgruppen erfolgte in Vollnarkose eine Fensterung der Cochlea in der basalen Windung zur Darstellung der Stria vascularis. Das Blutplasma wurde mittels intravenöser Gabe von FITC-Dextran 0,1 g/kg KG kontrastiert, um den Blutvolumenstrom durch Intravitalmikroskopie vor und bis zu 20 min nach Wirkstoffgabe erfassen zu können. Die Tiere erhielten intravenös entweder Betahistin 0,01 mg/kg KG + Selegilin 1,0 mg/kg KG, Placebo + Selegilin 1,0 mg/kg KG oder Placebo + Placebo.

    Tiere, die mit Betahistin + Selegilin behandelt wurden, erreichten eine statistisch signifikante Steigerung des cochleären Blutflusses. Der Effekt trat im Zeitraum von 4 bis 17 min nach Wirkstoffgabe ein, erreichte dabei Werte von 126,8  ±  50, 8  %  bis 158,3  ±  38,7  %  gegenüber dem basalen Wert (p  <  0,02 bis p  <  0,001) und war reversibel.

    Dies weist darauf hin, dass Selegilin die steigernde Wirkung von Betahistin auf die cochleäre Mikrozirkulation weiter verstärken könnte. Zukünftige experimentelle Untersuchungen sollten den zugrundeliegenden Mechanismus genauer aufklären. In klinischen Studien muss der Nutzen von Betahistin in der Behandlung von Morbus Menière noch empirisch belegt werden.

    Poster-PDF A-1588.pdf

    Bundesministerium für Bildung und Forschung


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    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

    Korrespondenzadresse

    Prof. Dr. med. Ihler Friedrich
    LMU Klinikum, Deutsches Schwindel- und Gleichgewichtszentrum
    München

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

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